Kriminalität Mehr Beute, mehr Fälle – Zahl der Ladendiebstähle steigt

Organisierte Gruppen haben es laut dem Innenministerium unter anderem auf hochwertige Elektrogeräte, Tabakwaren oder Kosmetikpro
Organisierte Gruppen haben es laut dem Innenministerium unter anderem auf hochwertige Elektrogeräte, Tabakwaren oder Kosmetikprodukte abgesehen. (Archivfoto) Foto
© Bernd Weißbrod/dpa
In den allermeisten Fällen verweist das Innenministerium auf Einzeltäter. Aber es gebe auch organisierte Banden, so die Behörde. Und die haben es auf ganz besondere Dinge abgesehen.

Die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle ist in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Waren es im Jahr 2020 rund 9.800 Fälle, kletterte die Zahl bis 2022 auf 11.029 und erreichte im vergangenen Jahr den Wert von 12.869, wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Martin Louis Schmidt hervorgeht. Das ist ein Plus von mehr als 31 Prozent. 

Auch Wert der Beute nahm zu

Von den 12.869 angezeigten Ladendiebstählen wurden den Angaben zufolge 12.414 vollendet, in den anderen Fällen blieb es beim Versuch. Auch der Wert der Beute bei den vollendeten Diebstählen nahm zu: 2020 kam den Angaben zufolge eine Schadenssumme von 1,10 Millionen Euro zusammen. 2024 waren es dann 1,48 Millionen, eine Zunahme von 35 Prozent. 

Von den knapp 12.900 angezeigten Fällen aus dem vergangenen Jahr waren dem Ministerium zufolge 12.169 Fälle von einfachem Ladendiebstahl und entsprechend 700 Fälle von schwerem Ladendiebstahl. Zu Letzteren gehören Taten mit Waffen oder gefährlichen Werkzeugen sowie Fälle von Bandendiebstahl. 

Ministerium: Einzeltäter agieren meist spontan

Das Innenministerium erklärte in der Antwort weiter, dass es sich nach polizeilicher Bewertung aufgeklärter Fälle oft um örtlich agierende Einzeltäter handelt. Diese agierten meist spontan, ohne erkennbare Planung und nutzten sich ergebene Möglichkeiten. 

Gleichzeitig seien aber auch organisierte Strukturen am Werk. Solche Tätergruppen hätten es vor allem auf hochwertige Elektrogeräte, Tabakwaren, Kosmetikprodukte wie Parfums, Rasierklingen, Aufsteckzahnbürsten oder auch teure Lebens- oder Genussmittel wie Alkohol und Kaffee abgesehen. Die Gruppen gingen arbeitsteilig vor, es sei von professionellen, gut organisierten Strukturen auszugehen.

dpa