Der Chemiekonzern BASF hat einen Käufer für sein Lacke-Geschäft gefunden. Der Dax-Konzern einigte sich laut einer Mitteilung mit dem US-Finanzinvestor Carlyle. Für die sogenannte Coatings-Sparte werde dabei ein Unternehmenswert von 7,7 Milliarden Euro angesetzt.
Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen soll der Verkauf im zweiten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein und spült BASF vor Steuern 5,8 Milliarden Euro in die Kasse. 40 Prozent an der Sparte wird BASF weiterhin halten. An der Börse war die Reaktion auf die Neuigkeit überschaubar.
Weiterer Schritt bei Umbau
Der geplante Verkauf ist ein weiterer Schritt bei dem von BASF-Chef Markus Kamieth geplanten Umbau des Chemie-Riesen, der schon länger unter einer allgemeinen Branchenflaute leidet.
Wichtige Kunden der Lacke-Sparte kommen etwa aus der deutschen Autobranche, die auch wegen der Konkurrenz aus China und des Verschlafens des E-Autobooms in Teilen der Welt mit Problemen ringt.
Laut BASF-Angaben erzielt die Lack-Sparte mit 10.300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro. Der Buchwert per Ende 2024 belief sich laut BASF auf 3,3 Milliarden Euro.
"Im Grunde Joint-Venture-Struktur"
Es handele sich im Grunde um eine Joint-Venture-Struktur, erklärte das BASF-Management in einer Telefonkonferenz. "Indem wir eine Eigenkapitalbeteiligung halten werden, zeigen wir unser Vertrauen in die zukünftige Wertschaffung und das Potenzial des Coatings-Geschäfts, sagte Kamieth. Ein kompletter Ausstieg seitens BASF sei vorgesehen, es gebe dafür aber keinen festen Zeitplan und bislang auch keine Vereinbarungen mit Carlyle, etwa zu Zielerreichungen.

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Über ein Investment in einen Carlyle-Fonds mischt bei der Transaktion zudem der Staatsfonds von Katar ("Qatar Investment Authority") mit. Carlyle sei aber der für BASF relevante Vertragspartner, betonte der Manager.