Die Zahl der tödlichen Baumunfälle in Sachsen ist deutlich zurückgegangen. Nach Daten des Gesamtverbands der Versicherer starben im vergangenen Jahr 31 Menschen auf diese Weise. 1995 seien es noch 154 gewesen, 2020 lediglich 23. "Aber immer noch starb in Sachsen rund jeder fünfte Verkehrstote bei einem Unfall an einem Straßenbaum", sagte Kirstin Zeidler, die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer.
Zu hohes Tempo bei schlechter Sicht oftmals die Ursache
Das Gros tödlicher Baumunfälle passiere auf Landstraßen, meist verunglückten Autofahrer. Grund sei, dass diese bei geringer Sichtweite, kurvigen Strecken oder schlechter Witterung zu schnell unterwegs, abgelenkt oder alkoholisiert seien. Bundesweit kamen im vergangenen Jahr 449 Menschen bei derartigen Unfällen ums Leben, 1995 waren es noch 2.284 gewesen.
Unfälle ließen sich verhindern, indem etwa Schutzplanken an einem Großteil der Bäume angebracht würden. "Jedoch sind etliche noch nicht damit ausgestattet", heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Zudem könnten Geschwindigkeitskontrollen und Tempolimits an Unfallschwerpunkten helfen. Durch gezielte Maßnahmen könnten Bäume und Alleen erhalten bleiben. Auch bessere Fahrzeugtechnik mache Autos immer sicherer.
Warum ist der Aufprall so heftig?
Bäume seien Hindernisse, die sich nicht verformen ließen und die bei einer Kollision die gesamte Aufprallenergie auf das Fahrzeug übertrugen. Die Kräfte seien enorm und oft tödlich, etwa bei einem seitlichen Aufprall auf einen Baum. "Das Risiko, zu sterben, ist dreimal so hoch, wenn man statt des freien Seitenraums einen Baum trifft", erläuterte Zeidler.
Laut Unfallforschung werden seit 30 Jahren Unfälle an Bäumen statistisch erfasst. Dabei starben in Sachsen seither 2.062 Menschen, bundesweit waren es mehr als 31.000.
Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland existieren bundesweit rund 20.000 Kilometer Alleen, vor allem im Norden und Osten. 2006 seien es noch 27.500 Kilometer gewesen.