Ich kann es nicht leugnen, ich bin ein Mann. Daher weiß ich: Männer können allerhand, vor allem davon erzählen, was sie alles können. Wenn schon nicht das Rad, dann haben sie wenigstens das Auto erfunden, wenn schon nicht das Feuer, dann immerhin die Glühbirne. Sie können aber auch allerhand kaputt machen, sogar zerstören, die Schlachtfelder dieser Welt legen davon Zeugnis ab. Jetzt sollen sie (wir) moderne Männer sein, aber können sie (wir) das überhaupt? Tillmann Prüfer, Journalist und Vater von vier Töchtern, treibt das Thema um, schon weil so viel über Väter diskutiert werde, aber so großes Schweigen herrsche: das der Väter selbst nämlich. Prüfer hat ein Buch geschrieben, um dieses Schweigen zu brechen. Meine Kolleginnen Helen Bömelburg und Catrin Boldebuck trafen Prüfer zum Gespräch mit dessen eigenem Vater: Welche Väter brauchen wir? Ist Feminismus eine Chance für Männer, und wenn ja, was für eine? Dass zwei stern-Frauen diese Fragen verhandelten, ist übrigens keine Feminismus-Demonstration. Der Kollege, der das Gespräch mit führen wollte, war schlicht kurzfristig an Corona erkrankt. Unsere Titelzeile "Mehr Vater sein" ist aber auch mit ihm abgestimmt.
Ein Prinz, ein Edelkoch, viele Cordhosen: Manche Geschichten über die "Reichsbürger" laden fast zum Schmunzeln ein. So richtig mitschmunzeln kann ich freilich nicht, denn viele dieser Möchtegern-Aufständler waren gut bewaffnet, mit Munition wohlversorgt. Wir schimpfen gern, die Amerikaner könnten vor lauter Waffen nicht mehr laufen. Wir haben aber auch in Deutschland rund fünf Millionen private Waffen, sie lagern etwa bei Jägern oder Schützen. Natürlich sind diese Waffen besser registriert, allerdings auch nur beim Kauf, danach finden regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen der Waffenhalter bislang bei uns kaum statt. Und: Auch mit registrierten Waffen kann man töten, wie der Mord am Politiker Walter Lübcke gezeigt hat. Mir wäre wohler, wir würden gerade mehr über diese Waffen – und deren Kontrolle – sprechen als über Cordhosen.
Zum Schluss habe ich noch eine Hörempfehlung: Heute startet der stern-Podcast "Eine neue Medizin – die Biontech-Story", eine Wissenschaftsdokumentation in Zusammenarbeit mit One Pod Wonder und RTL+. Der Podcast dokumentiert in sieben Folgen, wie dem bis dahin eher unbekannten Mainzer Unternehmen Biontech die schnellste Impfstoffentwicklung aller Zeiten gelang und es so Millionen Menschenleben rettete. Erzählt wird die Geschichte des Gründer-Ehepaars Uğur Şahin und Özlem Türeci: wie die beiden Ärzte gegen alle Widerstände zu Unternehmern wurden, wie ihnen nach drei Jahrzehnten Forschung mit dem Corona-Impfstoff der weltweite Durchbruch gelang. Und wie sie jetzt Therapien gegen HIV, Tuberkulose, Krebs und vielleicht sogar das Altern finden möchten.
Über ein Jahr lang recherchierten stern-Wissensjournalist Martin Schlak und seine Kollegen Tim Kleikamp und Lukas Schreiber von One Pod Wonder für diese Wissenschaftsdokumentation, die hochkomplexe Hightech-Medizin hörbar und verständlich macht. Für den Podcast sprachen die Reporter mit den Gründern selbst, mit Investoren, mit dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, mit engsten Biontech-Mitarbeiterinnen sowie weiteren zahlreichen Vertreterinnen aus Politik, Wissenschaft und Forschung. Rund 20 Interviews sowie Reportage-Elemente machen die "Biontech-Story" zu einer exklusiven Podcast-Serie über außergewöhnliche Menschen, wissenschaftlichen Mut – und darüber, wie man mal eben Medizingeschichte schreibt.

Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?
Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.
Herzlich Ihr,
Gregor Peter Schmitz, Chefredakteur