US-Heimatschutzministerium Augenscanner statt Fingerabdruck

Die US-Regierung will ab Oktober eine Alternative zum Fingerabdruck testen: den Augenscanner. Menschen können damit aus einer Entfernung von bis zu zwei Metern unbemerkt identifiziert werden. Datenschützer schlagen Alarm.

Statt Fingerabdruck könnte bald die Iris für die Identifikation von Personen herhalten: Das US-Heimatschutzministerium will als Alternative zum Fingerabdruck im Oktober neue Augenscanner testen. Sie können nach einem Bericht der "USA Today" Iris-Aufnahmen aus einer Entfernung von einem bis zwei Metern machen - auch von den Augen von Menschen im Vorbeigehen.

Die Tests sollen an der texanisch-mexikanischen Grenze in McAllen stattfinden; "Testobjekte" sind illegale Einwanderer. Iris-Scanner wurden dem Bericht zufolge bereits vom US-Militär 2007 im Irak eingesetzt, um Gegnern auf die Spur zu kommen. Damals seien Tausende Iraker gescannt worden. Auch auf einigen US-Flughäfen seien die Geräte schon eingesetzt worden.

Wie bisher die Fingerabdrücke werden die digitalen Iris-Aufnahmen in Datenbanken gespeichert. Die neue Technologie arbeitet schneller und - wenn so gewünscht - wegen des "Entfernungsvorteils" auch unauffälliger. Der Bürgerrechtsorganisation ACLU ist alarmiert. Wenn man alle Personen ohne deren Wissen aus einer Entfernung identifizieren könne, erlaube das eine Überwachung, wo immer es eine Kamera und Zugang zum Internet gebe.        

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DPA/fo