Herr Biermann, zu Ihrem Geburtstag am 15. November erscheint ein Album, auf dem 22 Künstler und Bands Ihre Lieder nachspielen. Schmeichelt Ihnen das?
Ja. Als ich von dem Projekt hörte, war ich zuerst skeptisch. Zwar ist auch bei mir auf die Eitelkeit immer Verlass, und wenn andere Künstler meine Lieder singen, freut mich das natürlich. Aber dann werde ich auch unwillkürlich zum Kritiker. Und die Gefahr ist groß, dass ich alles nicht gut genug finde.
Warum?
Weil ich in ästhetischen Fragen nicht besonders flexibel bin. Das liegt daran, dass ich elf Jahre im Zentrum meines Lebens in der DDR verboten war. Ich durfte weder Konzerte spielen noch mit anderen Musikern arbeiten, die wären sonst ebenfalls verboten worden. In dieser Zwangsisolation wurde ich ein perfekter Alles-allein-Macher.