Dioxin-Skandal 34 Höfe untersucht

In Bayern werden zur Zeit 34 Bauernhöfe untersucht, auf denen möglicherweise mit Dioxin belastete Kartoffelschalen an Schweine und Rinder verfüttert wurden.

Spätestens am Freitag sollten in Bayern Ergebnisse vorliegen, sagte der Sprecher des Verbraucherschutzministeriums, Christoph Spindler. Eine Sperrung der Höfe, unter denen sich auch drei Milchviehbetriebe b0efinden, sei bisher nicht im Gespräch. Zusätzliche Maßnahmen durch andere mit Dioxin belastete Lebensmittel seien zunächst nicht angedacht, sagte Spindler.

In Niedersachsen hat das Landwirtschaftsministerium nach einem Verdachtsfall Entwarnung gegeben. Bei der Überprüfung eines Stärkeproduzenten in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim wurde festgestellt, dass dieser entgegen einer Warnung aus den Niederlanden doch nicht mit dioxinbelasteten Kartoffelprodukten beliefert worden sei. "Das ist von uns amtlich überprüft worden. Wir können Entwarnung geben", sagte Ministeriumssprecher Gert Hahne in Hannover. Nun werde nachgeforscht, warum es aus den Niederlanden eine Schnellwarnung in Bezug auf den Betrieb in der Grafschaft gegeben habe.

In Nordrhein-Westfalen sind 5 Mastbetriebe gesperrt, weil den Tieren dort dioxinhaltiges Futter gegeben wurde, in den Niederlanden insgesamt 197.

Eine geringe Dioxin-Belastung von Fleisch stellt nach Expertenansicht für den Menschen kein Risiko dar. Dioxin sei ein Naturstoff und befinde sich deshalb automatisch in der Nahrungskette, sagte der Leiter des Europäischen Institutes für Lebensmittel und Ernährungswissenschaften in München, Udo Pollmer, im Bayerischen Rundfunk (BR). "Ich halte die Gefahr für sehr gering, die Dioxin-Gefahr wird in der Öffentlichkeit übertrieben."

DPA

PRODUKTE & TIPPS