Fast 8000 Menschen sind mittlerweile mit dem neuen Coronavirus infiziert, mindestens 170 davon gestorben. Die sich weltweit ausbreitende Krankheit nahm ihren Urspung – so zumindest der aktuelle Stand der Dinge – auf einem Markt in der chinesischen Metropole Wuhan. Dort sind auch die Auswirkungen noch immer am stärksten zu spüren. Teile der Stadt sind abgesperrt, per Zug und Flugzeug kommt man nicht ohne weiteres rein oder raus.
Auch Deutsche leben in Wuhan. Einer davon kam im Podcast "Morning Briefing" des Journalisten Gabor Steingart zu Wort. Der nicht weiter vorgestellte deutsche Student spricht darin davon, was sich in seinem Leben in den letzten Tagen verändert habe. "Ich schütze mich, indem ich Kontakt vermeide", sagt er. "Selbst mit meiner pakistanischen Kommilitonin, mit der ich immer zusammen gekocht habe, treffe ich mich nicht mehr. Ich koche, sie kommt vorbei, ich gebe ihr Essen und das war es am Ende", so der junge Mann weiter.

"Gedrückte und angespannte" Stimmung in Wuhan
Bereits am Mittwoch hatte die Deutsche Welle in Skype-Interview mit dem deutschen Studenten Sebastian Tippel auf Youtube veröffentlicht. Ob Tippel auch der Student aus dem Podcast ist, lässt sich nicht klären. Er berichtet gegenüber der Deutschen Welle von einer "gedrückten und angespannten" Stimmung in der Stadt und auf seinem Campus. Unter den Studenten herrsche "große Vorsicht". Zwar sei der Campus nicht mehr voll besetzt, weil aktuell Ferienzeit sei. Es seien jedoch noch viele Studenten vor Ort, gut ein Dutzend Deutsche, mit denen er per Messenger kommuniziere, so Tippel.
Die Verpflegung werde von der Universität bereitgestellt. Dreimal am Tag könne man sich an einer zentralen Stelle sein Paket abholen. Die Uni-Leitung rate den Studenten, dass nicht alle auf einmal kommen sollen.
Wuhan: Deutsche sollen ausgeflogen werden
Die deutschen Staatsbürger in Wuhan sollen am Samstag ausgeflogen werden, wie die DPA am Donnerstag berichtete. Die deutschen Konsularbeamten vor Ort haben die Betroffenen informiert, dass sie dann zum Flughafen kommen sollen, um nach Frankfurt geflogen zu werden, wie ein deutscher Ingenieur telefonisch der Deutschen Presse-Agentur in Peking berichtete. Nach bisherigen Schätzungen geht es um rund 90 Bundesbürger. Sie sollen nach der Landung zwei Wochen in Quarantäne kommen.
Den Weg zum Flughafen müssten die Deutschen selbstständig zurücklegen. Auch Tippel spricht im Interview mit der "Deutschen Welle" bereits von dem Gerücht, dass man bald ausgeflogen werden solle. Auch er fragt sich, wie er die 30 Kilometer zum Flughafen schaffen soll. "Die Stadt ist komplett abgeriegelt und der Weg von hier zum Flughafen ist dicht. Wir wissen nicht, wie wir dahin kommen sollen", so der Student.