Inosin, eine im Gehirn natürlich vorkommende Substanz, könnte Patienten nach einem Schlaganfall helfen, verloren gegangene Fähigkeiten wie Sprechen oder Gehen wieder zu erlangen. Forscher um Larry Benowitz von der Harvard Medical School wiesen nach, dass die Substanz das Wachstum der Nervenzellen nach einem Schlaganfall bei Ratten unterstützt. Hirnscans untermauerten den Erfolg der Inosin-Therapie. Demzufolge förderte Inosin nach dem Gehirnschlag die Verschaltung der noch aktiven Nervenzellen und somit die Rehabilitation.
Inosin beschleunigt den Heilungsprozess
Inosin wird nach einer Gehirnverletzung natürlicherweise verstärkt produziert. Eine zusätzliche Gabe beschleunigte bei den Versuchstieren den Heilungsprozess, wie die Forscher im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) berichten. Die Tiere gewannen nach dem Hirnschlag schneller die Kontrolle über ihre Bewegungen wieder als die unbehandelten Vergleichstiere. Nach 19 Tagen erlangten die Tiere wieder eine umfassende Kontrolle über die tapsigen Pfoten, berichtet die BBC.
Wirkung auch noch nach 24 Stunden
Die Wissenschaftler hoffen, dass sich die positive Wirkung von Inosin auch bei Menschen nach einem Schlaganfall reproduzieren lässt. »Es gab eine Reihe von enttäuschenden Medikamenten, die versuchten, den Schaden nach einem Schlaganfall einzudämmen«, so Patrick Anderson vom University College London. Inosin sei die erste Substanz, die aktiv eine Regeneration unterstütze. Einen weiteren Vorteil sieht Anderson darin, dass die Tiere selbst 24 Stunden nach dem Hirnschlag noch auf die Substanz reagierten, denn die meisten Schlaganfälle passierten in der Nacht.