Mentale Gesundheit Deutlicher Anstieg von Reha-Behandlungen wegen psychischer Probleme

Eine Frau sitzt zusammengekauert mit angezogenen Beinen und hängendem Kopf auf einem Sofa. Immer mehr Menschen gehen in Reha.
In den vergangenen Jahren gehen immer mehr Menschen wegen psychischer Erkrankungen in Reha
© Dominic Lipinski/PA Wire/dpa
Die Zahl der Reha-Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen ist laut Deutscher Rentenversicherung im vergangenen Jahr stark angestiegen. Die häufigsten Ursachen seien Depressionen und Angsterkrankungen, heißt es in einem Bericht.

Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland müssen wegen einer psychischen Erkrankung eine Rehabilitation in Anspruch nehmen. Dies geht aus Daten der Deutschen Rentenversicherung hervor, aus denen das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag zitierte. Habe der Anteil an bewilligten Rehabilitationen wegen psychischer Erkrankung im Jahr 2002 noch bei 9,7 Prozent gelegen, so sei er im vergangenen Jahr auf 18,8 Prozent geklettert.

Anzahl bewilligter Rehas wegen psychischer Erkrankungen in zehn Jahren fast verdoppelt

Insgesamt wurden demnach 2022 rund 171.000 medizinische Rehas wegen psychischer Erkrankungen bewilligt. In diese Zahlen seien Suchterkrankungen nicht eingerechnet. Zum Vergleich: 2002 waren es nur 92.000 Rehas wegen psychischer Erkrankungen – ebenfalls ohne Suchterkrankungen. 

Bei Frauen und Männern seien Depressionen und Angsterkrankungen die häufigsten Behandlungsursachen, hieß es dem Bericht zufolge von der Rentenversicherung. Das Durchschnittsalter bei einer Reha wegen psychischer Erkrankungen liege bei 50,1 Jahren.

"Unsere Erhebungen haben gezeigt, dass bei rund 82 Prozent der Versicherten eine Rehabilitation wegen einer psychischen Erkrankung zum Verbleib im Berufsleben geführt hat", sagte ein Sprecher der Rentenversicherung. 18 Prozent der Betroffenen bezögen zwei Jahre nach der Kur eine Erwerbsminderungsrente wegen psychischer Störungen.

AFP
jes/mid

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