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Bakterien Schleim und Abflusskeime: Das eklige Innenleben von Kaffeemaschinen

Eine Kaffeemaschine brüht Kaffee.
In seiner Abschlussarbeit hat ein Student das Innenleben von Kaffeemaschinen untersucht - und Unappetitliches gefunden.

In den meisten Büros sind Kaffeemaschinen so unverzichtbar wie der Schreibtisch oder das Telefon. Ohne Tasse am Morgen oder zwischen zwei Meetings können manche Kollegen gefühlt nicht richtig denken - geschweige denn produktiv arbeiten. Koffein-Junkies dürfte die Untersuchung eines Studenten der Hochschule Rhein-Waal nun so gar nicht schmecken: Jan Schages hat Kaffee-Vollautomaten untersucht, wie sie millionenfach in deutschen Büros, Cafés und Küchen stehen. Das Ergebnis: Die Kaffeemaschinen sind eklig. Sehr sogar.

Der ehemalige Student hat herausgefunden, dass das Innere der Kaffeeautomaten das perfekte Zuhause für Keime ist. "Die Bakterien siedeln sich unter anderem in den wasserführenden Elementen (Schläuche und Wassertank) der Kaffeevollautomaten an. Dort bilden sie unter anderem einen Biofilm", sagte Schages zur "Rheinischen Post". Und weiter: "Man kennt solche Biofilme auch aus dem Abfluss, wenn man den reinigt." Der schleimige Film bestehe aus Bakterien, auf denen sich weitere Keime vermehren könnten. Feuchte und Wärme böten die idealen Lebensbedigungen für die Mikroorganismen.

Eine Kaffeemaschine brüht Kaffee.
Lecker, Kaffee! Doch was in der Maschine lauert, ist ziemlich eklig (Symboldbild)
© Rolf Vennenbernd/DPA/picture alliance

Keime in der Maschine, Keime im Kaffee

Besonders eklig: Die Keime bleiben offenbar nicht im Inneren der Maschine, sondern landen im Anschluss auch im Kaffee. Zwar gebe es keine Belege auf eine Gesundheitsgefahr, so Schages, es sei dennoch sinnvoll, die Maschine regelmäßig zu reinigen.

Der angehende Hygieniker empfiehlt

  • den Wassertank regelmäßig zu reinigen, abgestandenes Wasser wegzuschütten und täglich frisches Wasser zu verwenden.
  • den Kaffeesatzbehälter regelmäßig zu leeren und ordentlich auszuspülen.
  • die Brüheinheit zu reinigen.
  • automatische Entkalkungs- und Reinigungsprogramme zu nutzen.
  • nach Möglichkeit die Kaffeetemperatur nach oben zu schrauben. In der Regel liege diese zwischen 60 und 63 Grad Celsius. Schon eine Temperaturerhöhung auf 68 Grad Celsius töte einen großen Teil der Keime ab, so Schages.

Aus Angst vor Keimen muss also niemand Kaffee meiden - mit ein paar einfachen Hygieneregeln lassen sich Bakterien abwehren. Die Studie zeigt aber auch: Nur weil man den Dreck im Inneren der Maschine nicht sieht, bedeutet das nicht, dass er nicht da ist. Wer zu faul zum Putzen ist, hat immerhin eine Alternative: den altbewährten Kaffeefilter.

ikr

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