Brille gegen Farbblindheit
Wenn Rot und Grün zu Tränen rühren
So sieht es aus, wenn ein Mensch zum ersten Mal in seinem Leben richtige Farben sieht! Denn was für die meisten völlig normal ist, ist für Aaron Williams-Mele aus Virginia etwas ganz besonderes. Er und auch weitere Nutzer teilen diesen emotionalen Moment auf Youtube. Rund fünf Prozent der männlichen Bevölkerung sind farbenblind. Korrekt formuliert, sie leiden unter der sogenannten Rot-Grün-Schwäche. Bei einer Farbschwäche, die oft genetisch bedingt ist, überlappen sich die rot- und grün-sensiblen Zapfenzellen auf der Netzhaut mehr als normal. Dadurch wird die Unterscheidung von Rot- und Grüntönen ebenso schwierig wie die von rot- oder grünhaltigen Mischfarben wie Orange und Braun. Alles was nicht Blau ist, erscheint irgendwie gelblich. Doch es gibt mittlerweile eine technische Lösung für diese genetische Schwäche: Spezielle Brillengläser. Deren Tönung besteht aus einer Hightech-Beschichtung, auch Digital Color Boost genannt. Sie filtert bestimmte Wellenlängenbereiche heraus und lässt nur drei schmale Primärfarbbereiche passieren. Dadurch wird der Farbeindruck präziser. Die verbleibenden Lichtanteile reichen dann aus, um Rot und Grün zum Strahlen zu bringen. Die neuen Enchroma-Brillengläser aus Kalifornien funktionieren zwar nur bei Sonnenschein und kosten mindestens 300 Euro. Doch wenn man sich diese Bilder anschaut, sind die Brillen offenbar jeden Cent wert.