Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair hat seine Memoiren zur Abrechnung mit seinem Nachfolger Gordon Brown genutzt. Er bezeichnete Brown als "unerträglich". Die Beziehung zwischen ihm und seinem Parteikollegen sei "ehrlich gesagt schwer, bis hin zu unmöglich" gewesen, sagte Blair in einem Interview mit der BBC, aus dem der Sender unmittelbar vor dem Verkaufsstart Auszüge ausstrahlte. Der Verkauf sollte um 09.00 Uhr deutscher Zeit beginnen. Es sei ihm immer klar gewesen, dass Brown als Premier "niemals funktionieren" werde, da der frühere Schatzkanzler "null emotionale Intelligenz" habe.
Über den Inhalt des Buches mit dem Titel "A Journey" (Eine Reise) und mögliche brisante Enthüllungen war in Großbritannien seit Monaten diskutiert worden, da er streng geheim gehalten wurde. Mit Blick auf seine heftig umstrittene Entscheidung für den Einsatz der Briten im Irakkrieg sagte Blair vorab: "Wenn ich gefragt werde, ob ich die Entscheidung bereue, kann ich nur sagen, dass ich die Verantwortung dafür übernehme, sie aber nicht bereue." Blair warnte außerdem vor einer möglichen atomaren Gefahr aus dem Iran. Es sei nicht ausgeschlossen, dass eine militärische Intervention gegen den Iran nötig werden könnte. Das vollständige Interview sollte am Abend ausgestrahlt werden. In deutscher Sprache erscheint das Buch am 6. September im Verlag C. Bertelsmann.