Der weltberühmte Architekt Frank Gehry ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 96 Jahren nach einer kurzen Atemwegserkrankung in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica, wie sein Büro mitteilte.
Gehry gehörte zu den berühmtesten und begehrtesten Architekten weltweit. Auf der ganzen Welt stehen Gebäude des Pritzker-Preisträgers, darunter der Neue Zollhof in Düsseldorf, das Vitra Design Museum in Weil am Rhein, das Guggenheim-Museum in Bilbao, die Walt-Disney-Konzerthalle in Los Angeles, die Art Gallery of Ontario in Toronto, die Stiftung Louis Vuitton in Paris, die Dwight-D.-Eisenhower-Gedenkstätte in Washington, die DZ Bank in Berlin sowie Wohngebäude unter anderem in Prag, New York und vielen anderen Städten.
Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen
Geboren wurde Gehry 1929 im kanadischen Toronto als Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen. Als Teenager zog die Familie nach Los Angeles weiter, wo Gehrys Vater und auch er selbst Jobs als Lastwagenfahrer annahmen.
Auf einer Abendschule, wo er den Abschluss nachmachte, entdeckte ein Lehrer sein Interesse für Architektur und unterstützte ihn. In den 1960er-Jahren gründete Gehry dann sein eigenes Architektur-Studio in Los Angeles und bekam erste Aufträge.
Ab den 1980er-Jahren machte er sich mit Großprojekten wie der Loyola Law School in Los Angeles einen Namen. 1989 wurde Gehry mit dem renommierten Pritzker-Preis für Architektur ausgezeichnet. Auch im hohen Alter hatte Gehry bis zuletzt weiter an Entwürfen und Projekten gearbeitet. "Ich liebe es, zu arbeiten. Ich liebe es, Dinge auszutüfteln", sagte er 2019 dem "Guardian".
1997 wurde sein wohl bekanntestes Gebäude eingeweiht: Das Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao wurde mit seinen futuristischen Formen und seiner titanverkleideten Fassade zur Ikone und steht beispielhaft für Gehrys avantgardistischen Architekturstil. In Deutschland entwarf er auch das Vitra Design Museum in Weil am Rhein, den Neuen Zollhof in Düsseldorf und den Gehry-Tower in Hannover.
Gehry gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Dekonstruktivismus in der Architektur. Die Bezeichnung Star-Architekt mochte Gehry trotz seines internationalen Erfolgs aber nicht. "Es gibt Leute, die Gebäude entwerfen, die technisch und finanziell nicht gut sind, und es gibt solche, die das tun. Zwei Kategorien, ganz einfach", sagte er 2009 dem "Independent".
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