Schriftsteller wie Horst Bosetzky oder Daniela Dahn haben in verschiedenen Schulen mit 15- bis 19-Jährigen über Literatur und Globalisierung diskutiert. Das Projekt, das am Donnerstag auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, geht auf eine Initiative des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zurück. "Mit dem Thema Globalisierung legen wir einen Schwerpunkt auf den übergreifenden Themenkomplex Friedenssicherung, Globalisierung und Interkulturelles", sagte der VS-Vorsitzende Fred Breinersdorfer.
Im Rahmen des Projektes gingen in den vergangenen zwei Wochen acht Autoren in acht ausgewählte Schulen in den Regionen Berlin/Brandenburg und Leipzig. Dort stellten sie den Schülern ihre Texte vor. Die Literaturauswahl konzentrierte sich auf Gegenwartstexte, die sich mit Aspekten der Globalisierung auseinander setzen. Ein zweites Zusammentreffen ist vor der Frankfurter Buchmesse im Herbst geplant: Dann werden die Schriftsteller ihre Leseorte erneut aufsuchen, um den Dialog mit den Jugendlichen fortzusetzen.
Angeregte Diskussionen
Einer der Schriftsteller, Till Sailer, berichtete über seinen Besuch im Deutsch-polnischen-Gymnasium in Neuzelle. "Die EU-Osterweiterung ist ein sehr emotionales Thema. Ich spürte bei den Schülern die Angst und gleichzeitig die Freude über die bevorstehenden Veränderungen", sagte der 62-Jährige. Auf der Grundlage seiner Kurzgeschichte über eine Begegnung deutscher und polnischer Autoren in Slubice hätten die Schüler mit ihm sehr angeregt über Fremdsein, Sprachbarrieren oder Missverständnisse diskutiert. "Damit wird ein Denkprozess angestoßen, der nicht nur in den Grenzregionen nötig ist", sagte Sailer.
Neben Bosetzky, Dahn und Sailer sind an dem Projekt die Autoren Constanze John, Anja Tuckermann, Helmut Routschek, Jurij Koch und Tilo Ballien beteiligt.