Max Goldt versteht die Welt manchmal nicht so recht und hat aus seinem Unverständnis nun erneut ein witziges Buch gemacht. "Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens" vereint seine neuesten Texte: Prosa und Szenen aus den Jahren 2002 bis 2004. In den 17 oft nur wenige Seiten kurzen Texten macht sich Goldt Gedanken über für ihn rätselhafte Phänomene der Gegenwart. Dazu zählen etwa der Siegeszug grotesk großer Pfeffermühlen und die Anziehungskraft von Weihnachtsmärkten.
Das Buch
Max Goldt:
Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens
Rowohlt Verlag
192 Seiten
17,90 Euro
Gesellschaftskritik und Anekdoten
Goldts große Stärke liegt dabei in seinem unermüdlichen Sprachwitz und der Fähigkeit, Gedanken und Anekdoten mit viel Fantasie zu Geschichten auszubauen. Auch handfeste Gesellschaftskritik kommt dabei nicht zu kurz: So nerven ihn etwa die Transparenz, der sich manche Leute als Maxime ihres Tuns verschrieben haben, und der Mangel an Haltung in unserer Gesellschaft. "Ganz Deutschland wird im Geschmacksdiktat der unteren Mittelschicht ersäuft", bilanziert er das kulturelle Klima in Deutschland.