Terry McMillan "Unsere Liebe basierte auf einem Verrat"

Es war eine Entscheidung, die ihr jetzt zum Verhängnis wurde. In ihrem Bestseller "Männer sind die halbe Miete" ließ sich Schriftstellerin Terry McMillan von ihrem eigenen Liebesleben inspirieren - ein Leben, das auf einer riesigen Lüge basierte.

Es sollte der amerikanischen Schriftstellerin Terry McMillan eine Lehre sein, in ihren Romanen zu viel vom eigenen Leben preiszugeben. Im dem Beststeller "Männer sind die halbe Miete" tat sie es und wurde dadurch jetzt zum Gespött der Leser. Die Erzählung mit autobiografischen Zügen schildert den Anfang der Beziehung zu ihrem 23 Jahre jüngeren Partner. Doch die Liebe jenseits aller Konventionen war längst nicht so perfekt wie im Roman geschildert. Offenbar war das Ganze eher ein einseitiges Unterfangen: Nach sechseinhalb Jahren Ehe erfuhr die Autorin, dass ihr Mann homosexuell ist. Entsprechend fassungslos und brüskiert reagierte McMillan auf die Beichte ihres Ehemannes: "Es war schrecklich herauszufinden, dass eine Beziehung, die ich der Welt als geprägt von gegenseitiger Liebe geschildert habe, tatsächlich auf einem Verrat aufbaute".

"Schwule Ehemänner sind der halbe Ruin"

Nicht dass die Tatsache an sich schon schockierend genug für die gehörnte Ehefrau war, zu allem Überfluss tischte ihr der Angetraute die "gute Nachricht" auch noch ausgerechnet zu Weihnachten auf. McMillan nahm schließlich den einzigen Ausweg, der noch blieb und reichte die Scheidung ein. In Gerichtsdokumenten hieß es, die 53-Jährige wolle die Ehe nach sechseinhalb Jahren beenden, nachdem sie von der Homosexualität ihres Mannes Jonathan Plummer erfahren habe. Darüber hinaus hatte McMillan aber noch einen anderen saftigen Grund ihren jamaikanischen Mann in die Wüste zu schicken. Ihrer Ansicht nach habe Plummer sie nur geheiratet, um die amerikanische Staatsbürgerschaft zu bekommen.

Doch es sollte noch schlimmer kommen für McMillan. Plummer bat das Gericht, den Ehevertrag zu ignorieren. Und er hatte einen guten Grund dafür: In dem Vertrag war im Falle einer Scheidung für ihn keinerlei finanzielle Unterstützung vorgesehen. Ein Richter wies die Schriftstellerin letztendlich an, Plummer monatlich 2.000 Dollar (1.654 Euro) und 25.000 Dollar für Anwaltskosten zu überweisen.

Ob McMillan aus der Geschichte gelernt hat, wird sich vielleicht im kommenden Monat zeigen, denn dann erscheint in den USA ihr neuer Roman "The Interruption of Everything".

AP
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