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Bücher auf Buchmesse

Friedenspreisträger kritisiert Bundespolitik: Zu viele Russland-Versteher

Der neue Friedenspreis-Träger des Deutschen Buchhandels, der deutsche Osteuropa-Historiker Karl Schlögel, hat die deutsche Politik im Krieg Russlands gegen die Ukraine scharf kritisiert. "Es ist erstaunlich, wie lange es in Deutschland gedauert hat, gewahr zu werden, womit man es mit Putins Russland zu tun hat", sagte Schlögel am Sonntag nach der Auszeichnung in der Paulskirche in Frankfurt am Main in seiner Dankesrede. 
Video: Buchhandel ehrt ukrainischen Autor Serhij Zhadan

Video Buchhandel ehrt ukrainischen Autor Serhij Zhadan

STORY: Er zählt zur Riege der bekanntesten Kulturschaffenden der Ukraine. Serhij Zhadan. Seine Romane, Essays, aber auch Gedichte und Reportagen widmen sich der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion und ganz besonders dem seit 2014 in seiner Heimat, im Osten der Ukraine, herrschenden Krieg. Ein Krieg, der ihn auch auf der Buchmesse in Frankfurt nicht loslässt, wie der 48-Jährige am Freitag bestätigte: „Ja, wir sitzen hier und ich hab seit einiger Zeit keine Nachrichten kontrolliert. Dadurch fühle ich mich etwas unwohl." Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und haben internationale Preise erhalten. In diesem Jahr ehrt der Deutsche Buchhandel den ukrainischen Schriftsteller und Musiker mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Dazu die Vorsitzende des Stiftungsrates, Karin Schmidt-Friderichs: "Alles, was wir jetzt erleben, hätten wir besser wissen müssen und ahnen können, wenn wir Serhij Zhadan besser zugehört hätten. Und das hat uns beschämt, aber es ist jetzt nicht quasi eine Wiedergutmachung, sondern es ist einfach eine Intensität und eine Nachdenklichkeit und ein immenser Respekt. Und der Stiftungsrat war und ist fasziniert von Ihnen, lieber Serhij Zhadan." Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche verliehen.