Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

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Panzer in Ukraine

Osteuropahistoriker Karl Schlögel erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel wird in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Der 77-Jährige werde für seine Arbeiten zu Osteuropa geehrt, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. In seinem Werk verbinde er "empirische Geschichtsschreibung mit persönlichen Erfahrungen", hieß es weiter zur Begründung.
Video: Salman Rushdie auf der Frankfurter Buchmesse

Video Salman Rushdie auf der Frankfurter Buchmesse

STORY: Als Salman Rushdie auf der Frankfurter Buchmesse vor die Presse tritt, ist das Thema Sicherheit spürbar im Raum. Mit Polizeischutz und mehreren Metern Abstand zum Publikum stellt sich der indisch-britische Schriftsteller den Fragen der Journalisten. Im Lauf seiner Karriere wurde Rushdie schon mehrfach bedroht. 1989 forderte der Iran Muslime in aller Welt auf, Rushdie wegen dessen Roman "Die Satanischen Verse" zu töten, jahrelang musste er untertauchen. Im vergangenen Jahr wurde Rushdie bei einem Messerangriff in den USA schwer verletzt. Ein Erlebnis, das der Schriftsteller in seinen Memoiren mit dem Titel "Knife", zu deutsch: "Messer" verarbeitet hat. "Nun, es schien mir einfach ein wichtiges Thema zu sein. Es fühlte sich wirklich sehr persönlich an und ich hatte das Gefühl, dass es unmöglich war, etwas anderes zu schreiben. Es wäre irgendwie absurd gewesen, etwas anderes zu schreiben, bevor ich mich nicht mit diesem Thema beschäftigt habe. Ich habe es erst vor zehn Tagen fertiggestellt, es ist also noch ganz frisch in meinem Gedächtnis, und ich freue mich darauf, dass es bald herauskommt, im April, denke ich." Rushdie, der seit dem Angriff auf einem Auge blind ist, sagt, es sei ein schwieriges Jahr gewesen. Er sei aber froh, jetzt wieder einigermaßen gesund zu sein. Mit Blick auf die aktuelle Eskalation des Nahostkonfliktes wird der Autor gefragt, ob er Hoffnung für die Welt habe. "Ich denke, ich bin entsetzt über den Angriff der Hamas, ich habe eine Vorahnung, was Herr Netanjahu im Gegenzug tun könnte, und ich hoffe einfach, dass die Feindseligkeiten so schnell wie möglich eingestellt werden können." Sorgen um seine literarische Zukunft macht sich Rushdie hingegen anscheinend nicht - zumindest vorerst. "Jemand hat mir neulich gezeigt, wie er, ich glaube, Chat GPT gebeten hat, 300 Wörter im Stil von Salman Rushdie zu schreiben. Und was herauskam, war purer Müll. Und jeder, der jemals 300 Wörter von mir gelesen hat, würde sofort erkennen, dass das unmöglich von mir sein kann. Bis jetzt bin ich also nicht sehr beunruhigt. Aber das Problem mit der Künstlichen Intelligenz ist, dass sie sehr schnell lernt." Am Sonntag wird Rushdie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Ein enorm wichtiger Preis, von dem er sich sehr geehrt fühle, sagte Rushdie bei der Pressekonferenz am Freitag. Die Auszeichnung wird seit 1950 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels traditionell im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen.