Zum ersten Mal ist ein Fotograf mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden: Sebastião Salgado aus Brasilien. Die Ehrung, die mit 25.000 Euro dotiert ist, wurde ihm zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht. Die Laudatio hielt der deutsche Filmregisseur Wim Wenders. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels habe sich für Salgado entschieden, weil er mit seinen Arbeiten "soziale Gerechtigkeit und Frieden fordert und der weltweit geführten Debatte um Natur- und Klimaschutz Dringlichkeit verleiht" – so begründete der Dachverband der Buchbranche seine Wahl. Der 75-Jährige sagte in seiner Dankesrede, mit dem Preis werde sein Einsatz "für die Förderung pazifistischer Ideen gewürdigt". Es sei seine Mission, "Licht auf Ungerechtigkeit zu werfen". Das bestimme seine Arbeit als "Sozialfotograf".
Sebastião Salgado widmete sich zuletzt der Naturfotografie
Salgado hat über den Irakkrieg und den Völkermord in Ruanda berichtet, über Flüchtlingsströme in Afrika und unmenschliche Arbeitsbedingungen in Lateinamerika. "Ich habe sehr schlimme Dinge gesehen", sagte er kurz vor seinem 75. Geburtstag in einem Interview des französischen Fernsehsenders France 24. "Ich habe Sachen erlebt, die mich an der Menschheit zweifeln lassen."
Salgado kam am 8. Februar 1944 in der Kleinstadt Aimorés im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais zur Welt und wuchs auf einer Rinderfarm auf. Wegen seines Engagements gegen die Militärdiktatur in Brasilien emigrierte er 1969 nach Paris. In den 70er Jahren betreute er als Ökonom Entwicklungshilfeprojekte in Afrika. 1973 gab er seinen Beruf auf, um ganz als Fotograf zu arbeiten.
Neben seinen sozialfotografischen Werken wie "Arbeiter", "Migranten" und "Afrika" widmete sich Salgado zuletzt verstärkt der Naturfotografie. Für "Genesis" sind ihm imposante Landschaftsaufnahmen, intensive Tierbilder und eindringliche Porträts von Ureinwohners gelungen.
Hier können Sie die Werke bestellen:
