Die Nachfahren der Holocaust-Überlebenden Judith Dim Evans haben nun die Produktionsfirma hinter Sacha Baron Cohens zweitem "Borat"-Film verklagt. Der Grund: Die im Sommer verstorbene Evans habe nicht gewusst, dass es sich bei dem Streifen, der ab dem 23. Oktober bei Amazon Prime abrufbar sein wird, nicht um eine ernsthafte Dokumentation handele.
Holocaust-Überlebende wusste nicht, worum es im "Borat"-Film geht
Ende Januar sei sie in einer Synagoge in Georgia interviewt worden, heißt es in der Klage. Ihr wurden Fragen zum Holocaust gestellt. "Als Frau Evans nach dem Interview erfuhr, dass der Film eigentlich eine Komödie war, die den Holocaust und die jüdische Kultur verspotten sollte, war sie entsetzt und bestürzt", heißt es in der Klageschrift.
Der Film, der im Original unter dem Titel "Borat Subsequent Movie Film: Delivery of Prodigious Bribe to American Regime for Make Benefit Once Glorious Nation of Kazakhstan", veröffentlicht wird, ist zwar noch nicht erschienen, doch wie der Anwalt der Familie sagt, wird das Interview darin zu sehen sein. Für die Familie wäre das nicht zu ertragen.
Schadensersatz um die 75.000 Dollar
Evans Tochter verlangt von Amazon Prime und der Produktionsfirma Oak Springs Productions, dass die Szenen mit ihrer Mutter aus dem Film rausgeschnitten werden. Außerdem ist in der Klage von einem Schadensersatz von ca. 75.000 Dollar die Rede.

Sacha Baron Cohen ist bekannt für seine bitterbösen Satire-Filme. Im ersten "Borat"-Film 2006 nahm er in der Rolle des kasachischen TV-Reporters bereits die amerikanische Gesellschaft aufs Korn. Die Kritiken waren damals gemischt, besonders wegen Borats politisch inkorrekter Sprache. Im zweiten Teil wird er sich mit der Corona-Politik Donald Trumps und mit dessen Anhängern beschäftigen.
Verwendete Quelle: "Page Six"