Irene (Sissy Spacek) und Franklin York (J.K. Simmons) sind wie ein nettes älteres Ehepaar von nebenan. Sie erinnern sich gegenseitig an die Ratschläge, die sie von ihrem Hausarzt bekommen haben und machen Witze über die vielen Pillen, die sie inzwischen nehmen müssen gegen alle möglichen Wehwehchen. An guten Tagen machen sie die Musik laut an und tanzen wie früher zusammen im Wohnzimmer. Doch die beiden haben auch ein Geheimnis: In ihrem Schuppen befindet sich ein Portal in eine andere Welt. Auf einem Holzschild, das daran befestigt wurde, steht: "Zu den Sternen".
Neu auf Prime Video: "Night Sky"
"Night Sky" heißt die neue Science-Fiction-Serie bei Amazon Prime Video. Und endlich geht es mal um die Welt (und den Weltraum) aus der Perspektive von älteren Menschen, die auf ein bewegtes Leben zurückschauen können und ihre kleineren und größeren Probleme mit sich herumtragen. Irene ist auf einen Rollstuhl angewiesen, um sich von einem Sturz zu erholen, und Franklin kämpft mit seinem Gedächtnis. Irene will das Geheimnis ihres Weltraumschuppens unbedingt für sich behalten und wehrt sich gegen Franklins Versuche, jemandem davon zu erzählen. "Es war für uns bestimmt", sagt sie. "Es ist unser Rätsel, das wir lösen müssen."
Von "Aquaman" bis "Zombieland": Sieben Filme mit Amber Heard, die man jetzt streamen kann

Unter der Meeresoberfläche herrscht Unruhe: König Orm von Atlantis spinnt Intrigen und versucht, die unterschiedlichen Unterwasser-Völker zu einen – im Kampf gegen die Menschen. Der Oberflächenwelt droht Gefahr. Arthur Curry alias Aquaman (Jason Momoa) weiß, dass es bei diesem Krieg nur Verlierer geben kann. Deshalb stellt er sich seiner Verantwortung. Zusammen mit Mera (Amber Heard) muss Arthur nicht nur König Orm aufhalten, sondern auch einen besonderen Dreizack des alten Königs auftreiben. Nur so kann wieder Frieden in Atlantis herrschen.
Nach einem eher ruhigen Start wird "Night Sky" immer komplizierter und verwobener. Es gibt einen seltsamen Mann, der bei den Yorks wohnt. Ein neugieriger Nachbar, der herausfinden will, was in dem Schuppen vor sich geht. Kulte und Geheimgesellschaften, die mit dem Portal verbunden sind. Eine Mutter und eine Tochter in Argentinien, die einen alten Tempel bewachen. Und andere Arten von scheinbar außerirdischer Technologie.
Schade ist, dass keiner dieser Seitenstränge auch nur annähernd so interessant ist wie Irene, Franklin und ihr Weltraumschuppen. Stattdessen fühlen sie sich an wie Umwege. Manchmal bieten diese Abstecher interessante neue Zusammenhänge - das gilt vor allem für ihren vorübergehenden Mitbewohner Jude (Chai Hansen), der eng mit den Yorks verwoben ist. Aber fast genauso oft konzentrieren sich diese Zwischenepisoden auf Charaktere und Handlungsstränge, die nirgendwo wirklich hinführen – zumindest nicht in dieser ersten Staffel.
Vor allem die Sequenzen mit Franklin und Irene machen diese Serie sehenswert. Simmons und Spacek harmonieren wirklich gut und lassen den Zuschauer eine natürliche Wärme in ihrer Beziehung spüren. Doch "Night Sky" ist leider eine Geschichte, in der die Charaktere Entscheidungen treffen und Geheimnisse bewahren – und das aus Gründen, die anscheinend nur dazu dienen, die Handlung voranzutreiben. Viele Lügen und Ausflüchte wirken dabei leider konstruiert und nicht wie eine Entscheidung, die jemand in der Situation wirklich treffen würde.