Alle Jahre wieder … sobald es draußen kalt wird, wollen unzählige Menschen den Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" sehen. Der Kultstreifen von 1973 ist eine tschechoslowakisch-deutsche Co-Produktion, inszeniert von Václav Vorlíček und produziert von den Barrandov-Studios in Prag gemeinsam mit der Defa.
Der Film basiert frei auf volkstümlichen Aschenputtel-Motiven und wurde schnell zu einem der bekanntesten – und erfolgreichsten – Märchenfilme Mitteleuropas. Die Entstehung von "Aschenbrödel" war geprägt von recht pragmatischen Produktionsentscheidungen: Gefilmt wurde im Winter 1972/73 — Dreharbeiten, an den sich alle Beteiligten später wegen der Kälte (bis zu minus 17 Grad) erinnern würden. Viele Innenaufnahmen entstanden in den Studios von Babelsberg und Barrandov, während markante Außenbilder an realen Schlössern und Burgen in Ostdeutschland und Tschechien entstanden.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und der Frostwinter 1972
Bekannte Drehorte sind vor allem Schloss Moritzburg bei Dresden, das im Film das Königsschloss darstellt, sowie mehrere Orte in der damaligen Tschechoslowakei: die Burg Švihov (Schwihau), Teile des Böhmerwaldes und Orte rund um Klatovy/Plzeň. Die Kombination aus realen historischen Bauwerken und sorgfältig gestalteten Kulissen trägt wesentlich zur märchenhaften Atmosphäre des Kultfilms bei.
In Deutschland entwickelte sich "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" zu einem festen Bestandteil der Weihnachtszeit. Nach Kinovorführungen wurde der Film ab Mitte der 1970er im bundesdeutschen Fernsehen regelmäßig zur Advents- und Weihnachtszeit ausgestrahlt. Seither gehört er für viele Zuschauer zu den traditionellen Feiertags-Pflichtterminen. Speziell in Ostdeutschland, aber auch im Westen, genoss der Film früh eine besondere Popularität, die sich bis heute in hohen Zustimmungswerten zu seinem Status als Weihnachtsklassiker zeigt.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": ein Klassiker
Von Filmkritikern und -wissenschaftlern wird "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" als gelungene Verbindung von folkloristischen Motiven, "charmanter Komik" und gelungener Bildsprache bewertet. Die Darstellung einer selbstbewussten, findigen Protagonistin wie Aschenbrödel hebt ihn von vielen konventionellen Varianten des Aschenputtel-Stoffs ab. Regelmäßig gibt es wohl deshalb diverse Neuinszenierungen als Theaterstück und Musical.
Insgesamt ist "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" nicht nur ein Film, sondern ein kultureller Fixpunkt, für den sich jedes Jahr wieder ganze Familien gern vor dem Fernseher versammeln.