Es ist ein Job, den offenbar kaum jemand haben wollte. Erst wenige Tage vor den Golden Globes stand fest, wer die Verleihung moderieren würde. Branchen-Größen wie Chris Rock oder Ali Wong sollen abgelehnt haben. Mit dem US-Comedian Jo Koy traute sich am Sonntag ein relativ unbekannter Moderator vor der Hollywood-Prominenz ans Mikrofon – und floppte ziemlich.
"Wow, ich hab noch nie erlebt, dass die Stimmung im Raum sich so schnell gegen einen Moderator wendet", schrieb etwa eine Reporterin der "New York Times" auf "X". Schlicht "katastrophal" nannten andere den Auftritt. Koy, der in den USA vor allem durch Gastspiele bei der Late Night Show "Chelsea Lately" bekannt ist, wandte sich nach Buhrufen sogar gegen seine Gagschreiber.
Der Moderator gab den Gagschreibern die Schuld
"Hey, ich hab den Job erst vor zehn Tagen bekommen und ihr wollt einen perfekten Monolog? Haltet die Klappe! Wollt ihr mich veräppeln? Macht mal halblang. Ich hab ein paar davon (der Witze, Anm.d.Red.) geschrieben und das sind die, über die ihr lacht," rief er von der Bühne. Seine eher altmodischen und vorhersehbaren Sprüche über das Alter von Robert de Niro, die Länge von "Oppenheimer" und (ja, wirklich) die Brüste von Barbie hoben die Stimmung kaum.
Ein Gag machte trotzdem im Netz die Runde – aber nicht, weil er so lustig war: Koy versuchte sich an einem Scherzchen über Taylor Swift, die für ihren Musikfilm "The Eras Tour" nominiert war. "Der größte Unterschied zwischen den Globes und der NFL ist, dass wir bei den Globes seltener Taylor Swift filmen. Ich schwör's, wir haben einfach mehr Auswahl!", sagte Koy in Anspielung auf die Beziehung des Popstars mit dem Footballspieler Travis Kelce. Swift verzog keine Miene und nahm sichtlich gelangweilt einen Schluck aus ihrem Champagnerglas.
Damit dürfte sie vielen Zuschauerinnen und Zuschauern aus der Seele gesprochen haben. "Taylor Swifts Reaktion passt zur Stimmung" und "Ich glaube, Taylor Swift geht lieber zu NFL-Spielen als zu so einer Gala", lauteten die Kommentare im Netz. Ein "X"-User fasste das Ganze passend zusammen: "Davon wird Jo Koy sich nicht erholen."
Quellen: "Vulture", "The Guardian", "Page Six", "X"
