Italienischer Filmregisseur Monicelli stürzt sich in den Tod

Der zuletzt schwer kranke italienische Filmregisseur Mario Monicelli hat sich im Alter von 95 Jahren das Leben genommen. Er stürzte sich am Montagabend mit einem Sprung aus dem Fenster im fünften Stock des Krankenhauses San Giovanni in Rom, wie die Klinik mitteilte.

Der zuletzt schwer kranke italienische Filmregisseur Mario Monicelli hat sich im Alter von 95 Jahren das Leben genommen. Er stürzte sich am Montagabend mit einem Sprung aus dem Fenster im fünften Stock des Krankenhauses San Giovanni in Rom, wie die Klinik mitteilte. Er war dort wenige Tage zuvor eingeliefert worden und litt an Prostatakrebs. Monicelli arbeitete in den 40er, 50er und 60er Jahren mit einigen der größten Stars des italienischen Kinos zusammen, darunter Marcello Mastroianni, Totò und Alberto Sordi.

Für seine Filme "Casanova '70" und "I Compagni" ("Die Peitsche im Genick") wurde er 1965 und 1963 zwei Mal für den Oscar nominiert. Auch als Drehbuchautor hatte Monicelli gearbeitet. 1991 wurde er beim Filmfest von Venedig mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er galt als letzter großer Meister einer Generation von italienischen Regisseuren, die wie auch Dino Risi und Pietro Germ die Gesellschaft ihres Landes satirisch kommentierten.

Millionen Italiener werden sich an die Art und Weise erinnern, wie er sie mit seinen Filmen bewegt, zum Lachen und Nachdenken gebracht habe, erklärte Staatspräsident Giorgio Napolitano am Dienstag. Carlo Verdone, einer der derzeit bekanntesten komischen Schauspieler, sagte der Zeitung "Corriere della Sera", Monicelli sei in letzter Zeit stark depressiv gewesen und habe sich immer mehr in sich selbst zurückgezogen. "Er erzählte von unserem Land mit Eleganz, Zartheit und Ironie", sagte Verdone. "Vielleicht konnte er das Alter nicht mehr aushalten."

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