In ihrer Oscar-Laudatio Daryl Hannah weicht vom Skript ab – und drückt Solidarität mit der Ukraine aus

Daryl Hannah auf der Oscars-Bühne
Daryl Hannah auf der Oscars-Bühne
© AMPAS / Picture Alliance
Eigentlich sollte Daryl Hannah bei den Oscars nur den Preis für den besten Filmschnitt vergeben. Auf der Bühne nutzte die Schauspielerin den Moment für ein politisches Statement. 

Zwei Tage nachdem US-Präsident Donald Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus verbal bloßgestellt und angegriffen haben, wurden in Los Angeles die Oscars verliehen. Mit politischen Statements hielten sich die Stars auf dem roten Teppich und der Oscar-Bühne eher zurück – zumindest was den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine angeht. Bis auf Daryl Hannah, die sich sehr deutlich positionierte. 

Oscars: Daryl Hannah solidarisch mit der Ukraine

Die "Kill Bill"-Schauspielerin schritt auf die Bühne, um die Goldstatue für den besten Schnitt zu verkünden. Entschlossenen Schrittes ging Hannah zum Mikrofon, wartete kurz den Applaus ab und sagte dann: "Slava Ukraini". Der Slogan ist in der Ukraine zur Begrüßungsform geworden und heißt so viel wie "Ruhm der Ukraine". Es dauerte ein paar wenige Sekunden, bis die Menschen im Saal verstanden, was Hannah gerade gesagt hatte, dann brach ein lauter Applaus aus. "Die wirklichen Superhelden – im Film – sind die Cutter", fuhr sie dann fort und ließ keinen Zweifel daran, wen sie aktuell für einen Superhelden hält.

Auf Hannahs Instagram-Account häufen sich seit ihrer kurzen Rede die Kommentare. "Ich schaue mir die Oscar-Verleihung von der Ukraine aus an und möchte mich ganz herzlich für Ihre Unterstützung bedanken. Es bedeutet wirklich die Welt für uns", so eine Zuschauerin. "Ich sehe mir die Oscar-Verleihung gerade von Kiew aus an und bin so dankbar, Daryl", so eine andere Nutzerin, die ihren Kommentar mit der Antwort auf "Slava Ukraini" beendet: "Heroyam Slava", was so viel heißt wie "Den Helden Ruhm". 

Nicht nur viele Ukrainer und Europäer zeigten sich nach dem Eklat im Weißen Haus entsetzt. Auch in den USA häufen sich die Proteste. J.D. Vance wurde in seinem Skiurlaubsort in Vermont von lautstarken Demonstranten begrüßt. "Geh nach Russland", riefen sie ihm zu. Und auch auf dem New Yorker Times Square versammelten sich am Wochenende zahlreiche Menschen zum Protest. 

ls

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