Grammys "Unsere Musiker tragen Schutzwesten statt Smokings": Selenskyjs emotionale Rede

Wolodymyr Selenskyj spricht auf dem Bildschirm bei der 64. jährlichen Grammy-Verleihung in Las Vegas
Wolodymyr Selenskyj spricht auf dem Bildschirm bei der 64. jährlichen Grammy-Verleihung in Las Vegas
© Chris Pizzello / DPA
Der ukrainische Präsident Selenskyj richtet sich bei den Grammys mit emotionalen Worten ans Publikum. In einer Videobotschaft bittet er um Unterstützung für sein Land und träumt von Freiheit für die Menschen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei der Verleihung der US-Musikpreise Grammys per Videobotschaft um Unterstützung für sein Land gebeten. "Was könnte gegenteiliger zu Musik sein als Krieg?", sagte Selenskyj am Sonntagabend bei der live im US-Fernsehen übertragenen Veranstaltung in Las Vegas per Videobotschaft. "Füllt die Stille mit eurer Musik", bat Selenskyj. "Unterstützt uns auf jegliche Art und Weise, die euch möglich ist." 

Selenskyjs Videobotschaft bei den Grammys

Er träume davon, dass die Menschen in den umkämpften ukrainischen Städten wieder frei leben könnten - "so frei, wie ihr auf der Grammy-Bühne". Mit rauer Stimme erklärte Selenkyj dann ausführlich, wie der Krieg die Musik zum Schweigen bringt und die Musik den Krieg beenden kann. Das US-Magazin "Deadline" hat erfahren, dass der Beitrag zwei Tagen vorher in einem Bunker aufgenommen und an verschiedene Orte geschickt wurde, um sicherzustellen, dass niemand den Ursprung des Clips zurückverfolgen kann. Schließlich landete er in Las Vegas bei der Show.

"Unsere Musiker tragen Schutzwesten statt Smokings. Sie singen für die Verwundeten. In Krankenhäusern. Sogar für diejenigen, die sie nicht hören können. Aber die Musik wird trotzdem durchdringen", sagte er. "Wie auch immer, wir verteidigen unsere Freiheit. Zu leben. Zu lieben. Zu klingen."

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Danach sang US-Sänger John Legend gemeinsam mit ukrainischen Musikerinnen einen der Ukraine gewidmeten Song. Begleitet wurde dies von Fotos des ukrainischen Volkes und einer Lesung eines Dichters, der wenige Tage zuvor aus dem Land geflohen war. Bereits im Vorfeld der Oscar-Gala am vorherigen Wochenende hatten Stars gefordert, dass Selenskyj zugeschaltet werden sollte, daraus war jedoch nichts geworden.

Quellen: Deadline, DPA

dpa / gfk

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