Der Regisseur Werner Schroeter ist tot. Wie die Akademie der Künste in Berlin am Dienstag erklärte, starb Schroeter am Montagabend in Kassel. Er litt an Krebs.
Schroeter galt als einer der führenden Vertreter des deutschen Autorenkinos. Rainer Werner Fassbinder nannte ihn einmal den "wichtigsten, spannendsten Regisseur des alternativen Films". Bekannt wurde er 1969 mit seinem Opernfilm "Eika Katappa". 1971 wurde er von Theaterintendant Peter Zadek entdeckt und inszenierte fortan auch Opern an deutschen und internationalen Bühnen. Zu seinen großen Filmerfolgen gehören das Drama "Palermo oder Wolfsburg" über das Schicksal eines jungen sizilianischen Gastarbeiters, für das er 1980 auf der Berlinale den Goldenen Bären verliehen bekam.
Nachdem er in den 80er Jahren meist im Ausland gearbeitet hatte, gelang ihm 1991 mit "Malina" nach dem Roman von Ingeborg Bachmann sein Comeback als Filmregisseur. Sehr bekannt ist auch sein Porträt über Marianne Hoppe, "Die Königin", das er 2001 kurz vor Hoppes Tod drehte.