Sollte der Titel von Ryan Adams neuen Album noch Fragen offen lassen, der erste Track macht alles klar: "This Is It" ist Rock'n'Roll, und es ist eine klare Ansage. Das dabei die drei Worte des Strokes-Debüts ("Is This It") leicht variiert werden unterstreicht nur den Anspruch, zur Rock-Avantgarde gehören zu wollen.
Mit "Rock'n'Roll" demonstriert Adams erneut seine Vielseitigkeit, stößt mit der schnörkellosen Power-Dynamik aber vielleicht auch den einen oder anderen Fan vor den Kopf, der den mehr lyrisch-sensiblen Songwriter des Durchbruchs "Gold" haben will.
Für Adams ist das kein wirkliches Problem: Genau diese Klientel wird mit dem zeitgleich veröffentlichten, so genannten Minialbum "Love Is Hell pt.1" bedient. Und wie der Titel schon vermuten lässt, wird es eine Fortsetzung geben: Teil zwei folgt am 8. Dezember. Bei der Materialfülle ist die Entscheidung für "Rock'n'Roll" als offizieller "Gold"-Nachfolger eine programmatische; Adams akzeptiert damit den Starrummel um ihn herum. Auf sehr eigene Weise: In "Note To Self: Don't Die" singt er: "Note to self: don't change for anyone/Don't change, just lie." Am intensivsten ist "The Drugs Not Working", aber wie man bei Adams fast schon erwartet gibt es auf dem Album keine Schwachstelle.
Uwe Käding, AP