Eurovision Song Contest Streit um Grand-Prix-Finale

Nach wiederholten Querelen prüft jetzt eine Kommission, ob Lettland das Austragungsrecht entzogen wird. Noch nie zuvor ist der Wettbewerb an einen anderen Ort verlegt worden.

Gut zwei Monate vor dem diesjährigen Finale des europäischen Musik-Grand-Prix sorgen die Vorbereitungen in der lettischen Hauptstadt Riga für Ärger. Der Fernseh-Direktor der Eurovision, der Däne Bjorn Erichsen, beschwerte sich deshalb beim lettischen Partnersender LTV schriftlich und drohte eine Verlegung des TV-Großereignisses in ein anderes Land an. Wie am Dienstag in Riga bekannt wurde, wechselte LTV nun den für das Pop-Fest verantwortlichen Produzenten aus.

Am Freitag soll eine Kommission der Eurovision in Riga prüfen, ob Lettland das Austragungsrecht entzogen wird. Bereits in den vergangenen Monaten hatte LTV wiederholt Finanzierungsschwierigkeiten angemeldet. Eine kurzfristige Verlegung des Finales hat es in der fast 50-jährigen Geschichte des europäischen Liederwettbewerbs noch nie gegeben.

Erichson bemängelte nun das Überschreiten von Zeitrahmen, fehlende Fortschrittsberichte und verspätete Vertragsunterzeichnungen. Auch die Zusammenarbeit mit der lettischen Regierung gestalte sich komplizierter als nötig. In Eurovisionskreisen war von einem "herben Briefwechsel" die Rede. Der baltische Reformstaat soll am 24. Mai das Grand-Prix-Finale austragen, bei dem Deutschland von der Sängerin Lou vertreten wird.

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