Der legendäre US-Jazzpianist Dave Brubeck ist tot. Der Musiker sei am Mittwochmorgen nach einem Herzversagen im Krankenhaus von Norwalk im Bundesstaat Connecticut gestorben, sagte Brubecks langjähriger Manager Russell Gloyd der Nachrichtenagentur AFP. Brubeck sei auf dem Weg zu einem Termin mit seinem Kardiologen gewesen. Er wäre am Donnerstag 92 Jahre alt geworden.
Der experimentierfreudige Pianist stand an der Spitze des Dave Brubeck Quartets, das er gemeinsam mit dem Saxophonisten Paul Desmond gründete. Mit Stücken wie "Take Five", "In Your Own Sweet Way" und "Blue Rondo a la Turk" erlangte er in den 50er- und 60er-Jahren Weltruhm und machte den Jazz salonfähig. Das im Jahr 1959 veröffentlichte Album "Time Out" war die erste Jazzplatte, von der Millionen Tonträger verkauft wurden.
Brubeck spielte sogar in der berühmten New Yorker Carnegie Hall und machte bis ins hohe Alter Musik. Noch im vergangenen Jahr trat er öffentlich auf. Er verband Jazz mit klassischer Konzertmusik und komponierte häufig in ungewöhnlichen Taktarten. "Mein ganzes Leben wollten mich die Menschen immer in eine Schublade stecken", sagte er einmal in einem Interview. "Aber Schubladen langweilen mich."
Auch die fünf Söhne und die Tochter des vielfach preisgekrönten Pianisten wurden allesamt Musiker. Auf dem "Walk of Fame" in Hollywood, wo Brubeck einen Stern hat, sollten am Mittwochmittag (Ortszeit) Blumen für den Musiker niedergelegt werden.