Es ist fast so berühmt wie die Neverland Ranch von Michael Jackson oder Elvis Presleys Graceland in Memphis: das "House of Cash", die berühmte Villa von Country-Legende Johnny Cash, idyllisch am Old Hickory Lake gelegen, in einem Dorf namens Hendersonville, unweit von Nashville im südlichen US-Bundesstaat Tennessee. Kurz vor seinem Drogenentzug 1967 hatte der Countrysänger das Anwesen erworben und dort mit seiner Frau June Carter bis zu seinem Tod gelebt.
Jetzt haben Flammen das Holz-Gebäude in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in rasender Geschwindigkeit vollständig zerstört. Das Feuer habe sich so schnell ausgebreitet, weil erst kürzlich ein brennbares Holzschutzmittel aufgetragen worden sei, sagte Jamie Steele, der Feuerwehrchef von Hendersonville.
Das knapp 13.000 Quadratmeter Holzhaus wurde ursprünglich von dem berühmten Nashville-Architekten Braxton Dixon für sich und seine Familie erbaut. Dixon hat unter anderem die Häuser von Roy Orbison und Tricia Sherwood erbaut. Doch Cash verliebte sich in das aus altem Eichenholz, Steinen und Marmor konstruierte Haus und überredete Dixon, es ihm zu verkaufen. "Es war ein Heiligtum und eine Schutzburg für ihn" sagt einer seiner Nachbarn, der Countrymusiker Marty Stuart, der in den 80er Jahren mit Cindy, der Tochter von Cash, verheiratet war. Das Haus war auch Drehort für das mit einem MTV Video-Music-Award und einem Grammy ausgezeichnete Video des Nine Inch Nails-Coversongs "Hurt".
Nach Cashs Tod 2003 erwarb Barry Gibb, Sänger der BeeGees, das Anwesen im Jahr 2005 für rund 1,9 Milliarden Euro. Er ließ es umgestalten und wollte dort eigentlich im Sommer einziehen. "Vielleicht war es Wille Gottes, dass kein anderes außer Johnny in diesem Haus wohnt", sagt Richard Sterban von der Countryband Oak Ridge Boys, ein weiterer Nachbar von Cash, gegenüber einer Reporterin der amerikanischen Presseagentur ap.