
Mit 18 verließ Kirill Petrenko seine russische Heimatstadt Omsk, als sein Vater eine Stelle als Violinist im Symphonieorchester der österreichischen Stadt Vorarlberg annahm
Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper München, Kirill Petrenko, wird neuer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Die Musiker hätten den 43-Jährigen zum Nachfolger von Sir Simon Rattle, 60, gewählt, teilte das Orchester am Montag mit. Eine erste geheime Wahl war Anfang Mai nach stundenlangen Diskussionen ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Daraufhin hatte das Orchester die Abstimmung verschoben. Wann Petrenko in Berlin anfängt, sei noch Thema von Verhandlungen, hieß es. Sein Vertrag mit der Bayerischen Staatsoper laufe noch bis 2018.
Petrenko, einer der Stars der jüngeren Dirigenten-Generation, gehörte von Anfang an zum engeren Kreis der Kandidaten. Im Gespräch waren auch Christian Thielemann (Staatskapelle Dresden) und Andris Nelsons (Boston Symphony Orchestra). Auch der Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, Daniel Barenboim, und Gustavo Dudamel (Los Angeles Philharmonic), wurden genannt.

Ein Nachfolger für Sir Simon Rattle scheint nun gefunden. Unklar ist allerdings, wann Kirill Petrenko nach Berlin kommt.
Ein alter Bekannter an der Spree
Petrenko ist seit 2013 an der Bayerischen Staatsoper. Er wurde im russischen Omsk geboren, 1990 zog er mit seiner Familie nach Vorarlberg in Österreich. Dort war sein Vater Geiger im Symphonieorchester. Von 2002 bis 2007 war Petrenko Generalmusikdirektor an der Komischen Oper Berlin.
Bei den Berliner Philharmonikern trat er mehrmals als Gastdirigent auf. In diesem Sommer dirigiert Petrenko bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth Frank Castorfs "Ring"-Inszenierung zum letzten Mal.