Eigentlich war die Ansage unmissverständlich: Auf der Düsseldorfer Kirmes sollte der Nummer-eins-Hit "Layla" wegen seines sexistischen Textes nicht gespielt werden. "Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz", sagte Lothar Inden, Chef des Schützenvereins St. Sebastianus, der die Kirmes traditionell ausrichtet.
Es kam dann doch anders. Zum Kirmesbeginn am Freitag tönte das umstrittene Lied durch das Festzelt, wenn auch nur in einer Instrumental-Version. Den Text steuerte die grölende Menge bei: "Er hat 'nen Puff und seine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler." DJ Mark Pesch lud auf seiner Facebook-Seite ein Video hoch und kommentierte: "Layla war nicht zu verhindern."
DJ spielt "Layla" als Instrumentalversion auf Kirmes in Düsseldorf
Der DJ hatte schon im Vorfeld angekündigt, den Hit trotz des Verbots spielen zu wollen. "Das Stück ist immerhin die Nr. 1 in Deutschland und die erwarten die Menschen zu Recht", sagte Pesch. "Das ist wie Fußball, wenn man kein Tor schießen darf." Im Vergleich zu anderen Songs sei das Stück von DJ Robin und Schürze "ein Lied für die Kirchweihe". Deshalb suchte er sich ein Schlupfloch: Statt des beanstandeten Textes gab es auf der "Mallorca-Party" nur die Instrumental-Version zu hören. Bei den Gästen kam das offenbar gut an.
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Zuerst hatten die Veranstalter des Würzburger Kiliani-Volksfests auf Drängen der Stadt entschieden, dass das Lied nicht gespielt werden darf und damit eine große Diskussion ausgelöst. Sogar Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) äußerte sich zu dem beliebten Partysong: "Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden", twitterte er. "Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zuviel."

Auch viele Schlagersänger kritisierten, dass der Song nicht gespielt werden dürfe. "Es geht bei dem Song 'Layla' nicht um eine Prostituierte, es geht um eine Puffmutter. Die passt auf die Prostituierten auf und leitet den Puff", sagte Interpret DJ Robin der "Bild"-Zeitung. DJ Robin und Schürze haben aber bereits angekündigt, eine jugendfreie Version ihres Hits produzieren zu wollen.
Quellen: Marc Pesch auf Facebook / Marco Buschmann auf Twitter / "Bild" / DPA