Die Deutsche Grammophon verlässt nach mehr als 50 Jahren Hamburg und zieht nach Berlin. Das traditionsreiche Klassikmusik-Label will im Sommer 2011 mit seinen 45 Beschäftigten ein Quartier bei der Konzernmutter Universal Music am Osthafen in Berlin-Friedrichshain beziehen. Damit schaffe man die Voraussetzungen für eine engere Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens, teilte Universal-Deutschland-Chef Frank Briegmann am Donnerstag mit. Deutsche-Grammophon-Chef Michael Lang werde weiter das operative Geschäft verantworten.
"Wir bedauern den Weggang", sagte der Sprecher der Hamburger Kulturbehörde, Stefan Nowicki. Die Stadt sei über die Pläne vorab nicht informiert worden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) reagierte erfreut auf den angekündigten Umzug: "Es ist eine Auszeichnung für Berlin, dass das international größte und renommierteste Klassik-Label künftig seinen Sitz an der Spree haben wird."
Die Deutsche Grammophon hat eine lange Geschichte. Schallplattenerfinder Emil Berliner hatte sie mit seinem Bruder Josef 1898 in Hannover gegründet. Auch Universal war vor einigen Jahren von Hamburg nach Berlin gezogen. 500 Mitarbeiter der Deutschland-Zentrale des Musikkonzerns bezogen im Sommer 2002 ein früheres Kühlhaus an der Spree.