Als Laith Al-Deen vor vier Jahren mit "Bilder von Dir" die Charts erklomm, deutete vieles auf ein One-Hit-Wonder hin. Im Unterschied zu vielen Kollegen aber hat sich der Mannheimer in der deutschen Pop-Welt etabliert: Trotz seines Image als "Schmusepapst" - auf der Bühne ist Al-Deen weit rockiger als es seine erfolgreichsten Single-Auskopplungen vermuten ließen. In seinen vergangenen Konzerten präsentierte er sich als ein vielseitiger, musikalisch gereifter Künstler, dem eine grundsolide Band zur Seite stand. Vor allem aber lebt Al-Deen von seiner rauen, souligen Stimme, die auch größere Hallen erobern könnte als jene, die er bisher zu füllen vermag.
Sein neues, bereits fünftes Soloalbum "Die Liebe zum Detail" hat zeitweise sogar Platz drei der deutschen Albumcharts erreicht. Das zentrale Thema der Platte ist die Liebe. Al-Deen bewegt sich im sicheren Gewässer der Herz-Schmerz-Lyrik. Obwohl er privat gerade an einer Rock-Platte bastelt - die jedoch nicht veröffentlicht werden soll - bekennt er sich zum Mainstream. "Niemand hat etwas dagegen, cool, angesagt oder trendy zu sein", sagte er. Doch er habe oft miterlebt, wie hippe Erscheinungen gemeinsam mit dem Trend nach kurzer Zeit von der Bildfläche verschwanden. Zu seinen Konzerten kämen die Fans dagegen nur aus Liebe zur Musik. Doch vielleicht traut er ihnen nicht genug zu. Beim jüngsten Konzert in München jedenfalls honorierte das Publikum dankbar jede Abweichung von dem massentauglichen, bisweilen als monoton kritisierten Al-Deen-Sound.