Ein Festival versinkt im Schlamm: Nach wiederholten Unwettern mit mehr als 80 Verletzten ist "Rock am Ring" in der Eifel abgebrochen worden. Die Verbandsgemeinde Mendig entzog die Genehmigung für die Fortsetzung der Veranstaltung mit rund 90.000 Besuchern, wie eine Sprecherin des Veranstalters mitteilte.
Aufgrund einer Unwetterwarnung für den Sonntag habe die Verbandsgemeinde Mendig die Spielgenehmigung für den letzten Festivaltag entzogen. "In Verantwortung für das Wohlergehen der Fans akzeptieren die Veranstalter diese Entscheidung", hieß es weiter. Die Veranstalter drückten ihr Bedauern aus und baten die Fans um "Verständnis in dieser Notsituation".
Boss Hoss machten den Laden dicht
Bei "Rock am Ring" hatte es am Samstagabend nach zwischenzeitlicher Unterbrechung noch einmal ein Konzert auf zwei Bühnen gegeben. Dabei jubelten Zehntausende von Rockfans der kalifornischen Band Red Hot Chili Peppers zu. Zwei Stunden nach Mitternacht trat auch noch die Berliner Rockband The BossHoss auf, vor Tausenden Menschen auf dem völlig verschlammten Gelände.
Dann war Schluss: Wegen drohender Unwetter am Sonntag müssen Zehntausende Besucher des Festivals vorzeitig nach Hause fahren. Die Veranstalter meiden angesichts des schweren Blitzeinschlags am Freitagabend das Risiko: Mehr als 80 Menschen waren auf dem Gelände verletzt worden.
Rund um Bonn sorgten am Samstagabend heftige Regenfälle für Überschwemmungen. Mehrere Bäche waren nach einem Unwetter über die Ufer getreten, Keller liefen voll, und ganze Straßenzüge standen unter Wasser. "Von landesweit 30 Einsätzen wegen der Regenfälle hatten wir rund die Hälfte in Bonn", sagte ein Sprecher der Polizei.