Zum Berg-Karabach-Konflikt System of a Down veröffentlichen erste neue Songs seit 15 Jahren – mit einem ernsten Hintergrund

System of a Down
Serj Tankian, Frontmann von System of a Down, im Jahr 2017 beim Rock am Ring
© Thomas Frey / Picture Alliance
System of a Down hat nach eineinhalb Dekaden erstmals neue Musik präsentiert. Die Musiker wollen mit zwei Songs auf den Berg-Karabach-Konflikt aufmerksam machen. 

Lange war es ruhig um die Kultband System of a Down, jetzt haben die Crossover-Metaller aus Kalifornien ihre ersten neuen Songs seit 15 Jahren veröffentlicht. Den Release mit einem Link zu den Songs postete die Band am Freitag auf ihrem Twitter-Account. "Die Zeit das zu tun, ist jetzt", schrieben die Musiker dazu. Und weiter: "Wir vier haben etwas extrem Wichtiges zu sagen als eine vereinigte Stimme". Der Hintergrund: System of a Down will mit den Songs "Protect The Land" und "Genocidal Humanoidz" auf den Berg-Karabach-Konflikt aufmerksam machen und Spenden für Hilfsfonds in Armenien sammeln.  

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Serj Tankian, Daron Malakian, Shavarsh Odadjian und John Dolmayan, die vier Mitglieder von System of a Down, haben allesamt armenische Wurzeln. In einem weiteren Post ist ein ausführliches Statement zu finden, in dem die Musiker deutliche Kritik an Aserbaidschan und der Türkei üben: "Im Laufe des letzten Monats wurden Tag und Nacht junge und alte Zivilisten durch den schrecklichen Anblick und die Geräusche von Raketenangriffen, fallenden Bomben, Raketen, Drohnen und Terroranschlägen geweckt", heißt es unter anderem. 

Gefechte in der Region dauern seit Ende September an

Die schweren Gefechte in der Region dauern bereits seit Ende September an. Mehrere Anläufe einer Waffenruhe blieben erfolglos. Der Konflikt um Berg-Karabach schwelt bereits seit Jahrzehnten. Aserbaidschan hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren die Kontrolle über das Gebiet mit etwa 145.000 Bewohnern verloren. Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Die Region wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan, das sich in dem Konflikt auf seinen "Bruderstaat" Türkei stützen kann. Russland ist Schutzmacht Armeniens.

rös, mit Agentur

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