Als Teenager zerbrach sie fast an Drogen. Ihre Eltern wählten Trump. Ihr Eheleben: turbulent. Aus alldem macht die Sängerin Pink krachend bunten Pop. Nach fünf Jahren Pause lärmt sie nun weiter.
US-Sängerin Pink Hits von ganz unten

Ihre Haare sind an den Schläfen rasiert und auf dem Kopf zu einem Nest toupiert, die Ohrringe sind bierdeckelgroß. Pink tritt auf als eine Unvorsichtige in einer Welt aus lauter Vorsichtigen
© Sølve Sundsbø
Als Teenager zerbrach sie fast an Drogen. Ihre Eltern wählten Trump. Ihr Eheleben: turbulent. Aus alldem macht die Sängerin Pink krachend bunten Pop. Nach fünf Jahren Pause lärmt sie nun weiter. Alecia Beth Moore ist bekannt unter dem Namen Pink. Ihre lauten Hits: "So What" und "Trouble". Es gab auch leise, die sich in unsere Köpfe schlichen: unvergessen "Family Portrait", die bittere Anklage eines Scheidungskindes. Anders als die Bankierstochter Taylor Swift und das laute Pfarrerskind Katy Perry kommt Pink von unten, wo das Leben wehtut. Sie wurde 1979 in Doylestown geboren, einem Nest in Pennsylvania. Ihr Vater, ein Vietnam-Veteran, verkaufte Versicherungen; ihre Mutter arbeitete als Krankenschwester. Als Alecia sieben war, ließen sich ihre Eltern scheiden, der Verlust des Vaters wurde zum Riss in ihrem Leben. Als Alecia 16 war, warf ihre Mutter sie aus dem Haus, und Alecia erschien nicht mehr in der Schule. Sie schlief bei Freunden, arbeitete in Imbissketten und hatte ihren Drogenkonsum kaum unter Kontrolle. Über ihre Eltern sagt sie heute: "Mein Vater ist ein 70-Jähriger, der sich vergessen fühlt und meine Mutter fühlt sich wegen ihrer 72 Jahre diskriminiert. Sie haben Trump gewählt, weil sie dachten, er werde ihnen helfen." Das politische Klima nach der Trump-Präsidentschaft lässt die Sängerin nicht kalt. "Der Rassismus war nie verschwunden, sondern hat sich einfach nur versteckt und auf den richtigen Moment gelauert. Das ist wie ein Geschwür, das sich nun zeigt. Deshalb kann man es jetzt an seinen Wurzeln packen." Pink hat von ihren sechs Alben 47 Millionen Stück verkauft und sie hat mit ihren Musikvideos Maßstäbe gesetzt. Kleine Spielfilme, die vom Rockstar-Wahnsinn mal innig, mal ironisch erzählen. In ihrem Leben hat die 38-Jährige mehr als einmal aus der Not eine Tugend gemacht. "Mir ist klar geworden, dass ich mit meinen Sorgen und Problemen nicht allein bin, sondern dass alle Menschen das Gleiche durchmachen. Deshalb sind meine Konzerte auch eine Art Gruppentherapie, bei der wir uns einen Dämon nach dem nächsten vorknöpfen."