Wer entscheidet eigentlich darüber, ob ein Mensch in den Himmel oder in die Hölle kommt? Die vierteilige ZDF-Comedy "Schlechte Menschen" beantwortet diese Frage nun mit viel Humor. Der Ort zwischen Himmel und Hölle ist kein paradiesischer Wolkenhimmel und auch keine düstere Unterwelt mit Feuersbrunst und Hörnerträgern. Vielmehr wird hier ein Ort skizziert, der geprägt ist von menschlichen Unsicherheiten und schwierigen Entscheidungen: In der "Abteilung für Grenzfälle" treffen drei sehr unterschiedliche Figuren außergewöhnliche Entscheidungen über das Schicksal Verstorbener: der unsichere Timoteo (Jeremias Meyer), die selbstbewusste und scharfsinnige Nazli (Şafak Şengül) und der penible, humorlos wirkende Cornelius (Arnd Schimkat).
Statt göttlicher Eingebungen regieren hier weiße Kittel, sterile Laborräume, Computerbildschirme und ein schräger, oft überraschend frecher Humor. Sicher mehr als ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, dass man das Leben doch nicht allzu ernst nehmen sollte.
Herzinfarkt beim Speed-Dating
Schon in der ersten Folge wird Timoteo auf die Probe gestellt. Herzensbrecher Lukas (Ben Felipe) ist tot – mitten beim Speed-Dating hat der 25-Jährige einen Herzinfarkt erlitten. Nun muss die Abteilung entscheiden, wohin er gehört: in den Himmel oder in die Hölle. Der charmante junge Mann war in seinem Leben mit 317 Menschen intim. Jetzt stellt sich die Frage, ob er mit seinem Lebensstil andere verletzt oder gar zerstört hat.
Um das herauszufinden, begeben sich Timoteo, Nazli und Cornelius selbst in ein Speed-Dating mit dem attraktiven Verführer. Dabei geraten sie nicht nur in turbulente Gespräche, sondern auch in emotionale Verwicklungen. Am Ende bleibt aber weiterhin die große Frage: Himmel oder Hölle?
Jeremias Meyer: "Wollte Kunst studieren und Maler werden"
Auch in den weiteren Folgen, die direkt am Stück ausgestrahlt werden, müssen die Prüfer neue, teils sehr persönliche Fälle lösen. Nazlis distanzierte Mutter (Monika Manz) und der Nörgler Gustav (Gerhard Liebmann) verlangen Fingerspitzengefühl und Empathie. Besonders rätselhaft wird es bei Kathi (Leonie Brill), die auf den ersten Blick wie ein Engel wirkt – doch selbst bei ihr ist nicht alles so rein, wie es scheint.
Wer sich nun davor fürchtet, seine eigenen guten und schlechten Taten zu reflektieren, kann aufatmen. In "Schlechte Menschen" geht es weniger darum, zu bestimmen, was einen schlechten Menschen ausmacht, sondern vielmehr darum, die Seele einfach mal baumeln zu lassen. Regie führt Nathalie Lamb. Die Serie, bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar, entstand im Rahmen der Nachwuchsreihe "Das kleine Fernsehspiel".
Jeremias Meyer, der den sensiblen Neuling Timoteo verkörpert, stand "schon mit neun Jahren" vor der Kamera, wie er der Agentur teleschau in einem Interview berichtet. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rollen in der ZDF-Serie "Tschappel" (seit 2025) und der Amazon-Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" (2021). Eigentlich wollte der heute 26-Jährige jedoch "Kunst studieren und Maler werden". Nach dem Abitur fragte er sich: "Was hast du die letzten Jahre sonst so gerne gemacht?" und entschied sich schließlich für die Schauspielerei – eine Entscheidung, die sich offenbar gelohnt hat.
Schlechte Menschen – Mo. 24.11. – ZDF: 00.20 Uhr