"Game of Thrones"-Autor im Interview "Sie wollen wissen, wer als Nächstes umkommt? Vergessen Sie es."

Die vierte Staffel von "Game Of Thrones" ist vorbei, die Bücher lassen weiter auf sich warten. In einem Interview weist Autor George R.R. Martin nun die Kritiker mit deftigen Worten in die Schranken.

Es ist nicht leicht, ein Fan zu sein. Vor allem Liebhaber der Fantasyserie "Game of Thrones" leben in ständiger Anspannung: Was, wenn die Lieblingsfigur plötzlich in der nächsten Folge das Zeitliche segnet? Oder, noch schlimmer: Wenn ihr Schicksal nie vollends aufgeklärt wird? Denn die HBO-Serie basiert auf der Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer", an der Buchautor George R.R. Martin seit 1996 schreibt. Fast zwei Jahrzehnte arbeitet er bereits an dem Epos - und ein Ende ist nicht abzusehen.

Zwei Bücher fehlen noch, für das letzte brauchte er fünf Jahre. Vor allem der Lebensstil des 65-Jährigen treibt einigen Fans die Schweißperlen auf die Stirn, so hat Martin eine Vorliebe für mit Käse überbackene und mit Hackfleisch gefüllte Paprika, die in viel Öl im Ofen gebacken wurden. Vielen Fans wäre es wohl lieber, er würde regelmäßiger zu Salat greifen - oder wenigstens häufiger am Schreibtisch arbeiten.

Das "Game Of Thrones"-Ende ist längst fertig

Nun hat sich Martin in einem Interview mit dem Schweizer "Tagesanzeiger" zur Zukunft des Fantasy-Epos und den Ängsten der Fans geäußert. Mittlerweile würden sich die Menschen sogar beklagen, wenn er ein Football-Spiel besuche oder in den Urlaub fahre, erklärt der Schriftsteller. "Doch was soll man machen - die Leute erwarten halt das nächste Buch." Auf die Befürchtungen vieler Fans angesprochen, dass er sein Epos nie vollenden wird, findet er deultiche Worte. "Ich empfinde die Spekulationen über mein Alter und meine Gesundheit als beleidigend. An alle, die so denken: Verpisst euch!" Um seiner Aussage mehr Nachdruck zu verliehen, zeigt er seinen Kritikern den erhobenen Mittelfinger.

Wann er mit dem neuen Buch fertig wird, an dem er seit zwei Jahren arbeitet, könne er aber nicht sagen. "Tatsächlich bin ich langsamer geworden. Vielleicht liegt das am Alter. Ich habe wegen des Erfolgs der TV-Serie aber auch mehr zu tun." Wie die Geschichte rund um den Eisernen Thron ausgehen wird, weiß er bereits seit Jahren. Außer ihm sind nur die beiden Macher der HBO-Serie eingeweiht, erzählt er dem "Tagesanzeiger". Im Interview ließ er sich jedenfalls kein Geheimnis entlocken: "Sie wollen wissen, wer als Nächstes umkommt? Vergessen Sie es. Da müssen Sie warten und meine Geschichte zu Ende lesen."

Christoph Fröhlich

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