Es war sein letzter Tatort-Auftritt und für viele Fans ein trauriger Abschied: Im #http://www.stern.de/kultur/tv/tatort-die-ard-kultreihe-und-ihre-kommissare-541101.html;Tatort# "Wahre Liebe" (Eine TV-Kritik lesen Sie hier) vom Sonntag hat Christian Tasche als Staatsanwalt Wolfgang von Prinz zum letzten Mal mitgespielt. Der Schauspieler starb während der Dreharbeiten im vergangenen Jahr im Alter von 56 Jahren. Am 7. November 2013 starb er an Herzversagen. Tasche hatte den knorrigen Staatsanwalt seit der ersten Kölner "Tatort"-Folge 1997 verkörpert. Doch nicht nur hier hatte er die Rolle des Staatsanwaltes inne: Der Schauspieler und Synchronsprecher Tasche spielte seit 2009 auch im ARD-Radio-Tatort Düsseldorf den Staatsanwalt Bruch. Natascha Klein, Inhaberin der Internet-Partneragentur "Lovecast", wird erschlagen in ihrem Büro gefunden. Bei ihren Ermittlungen treffen die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) an diesem Sonntag um 20.15 Uhr in der ARD auf lauter glücklich oder unglücklich Verliebte.
Hat sich möglicherweise ein enttäuschter Kunde an der Agenturchefin gerächt? Wusste ihr Ehemann, dass seine Frau ihn betrog? Und wer ist der unbekannte Heiratsschwindler, der mehrere Frauen um ihr Geld gebracht hat und nur "der Zauberer" genannt wird? Die neue Aushilfs-Assistentin von Schenk und Ballauf, Gabi (Kathie Angerer), bietet sich als Lockvogel an und gibt eine Kontaktanzeige bei "Lovecast" auf. Das bringt sie schließlich in eine gefährliche Situation.
Der ganze berufsbedingte Liebestrubel schlägt vor allem Ballauf aufs Gemüt. Denn sein privates Liebesleben ist alles andere als befriedigend. Der ewig suchende Kommissar wird aus seinem Verhältnis zu Kriminalpsychologin Lydia (Juliane Köhler) nicht schlau. Sein griesgrämiger Gesichtsausdruck und seine zynischen Bemerkungen zum Thema Liebe ziehen sich wie ein roter Faden durch die Folge, zum Beispiel: "Die ersten Treffen sind immer ganz toll, die letzten Treffen, die sind fürchterlich."
Untypischer bis schnulziger Tatort
Mit "Wahre Liebe" haben der Drehbuchautor Maxim Leo und der Regisseur André Erkau einen untypischen Kölner "Tatort" geschaffen. Denn während die jüngsten Folgen aus der Domstadt überwiegend düster, traurig und ernst daherkamen, ist "Wahre Liebe" von der Grundstimmung her eher locker-beschwingt, wenn auch durchaus melancholisch. Streckenweise geht das Ganze sogar in Richtung Schnulze, etwa wenn die Gesichter aller Beteiligten zu langsamer Musik nach und nach eingeblendet werden, inmitten fallender Blätter.