Der frühere NDR-Fernsehredakteur Gerd Rapior hat in seinen Berichten nicht gegen journalistische Grundsätze verstoßen. Der Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein habe die Beiträge einer intensiven und umfassenden Prüfung unterzogen und sei zu dem Schluss gekommen, dass eine einseitige Platzierung von Themen oder Berichten durch Rapior nicht festzustellen ist. "Die von uns gesichteten Berichte haben journalistischen Grundsätzen entsprochen", sagte der Vorsitzende Peter Eichstädt nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Außerdem habe die Analyse der redaktionellen Kontrollmechanismen durch den Landesrundfunkrat ergeben, dass eine Manipulation des Programms oder eine interessengeleitete Einflussnahme durch einen einzelnen Mitarbeiter auszuschließen sei.
Der Landesrundfunkrat hatte rund 100 Berichte des ehemaligen Redakteurs aus den vergangenen Jahren untersucht, der eingeräumt hatte, nicht genehmigte Nebentätigkeiten ausgeübt zu haben - unter anderm Medientrainings für Politiker. Zudem wurden die redaktionellen Abläufe und Kontrollmechanismen im Fernsehbereich des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein analysiert.
Der Direktor des Landesfunkhauses, Friedrich-Wilhelm Kramer, betonte, auch wenn bei den Berichten Rapiors kein Verstoß gegen journalistische Grundsätze festzustellen sei, habe er dennoch mit Medientrainings für Politiker und mit Beraterverträgen in gravierender Weise Dienstvorschriften und Interessen des NDR verletzt. Der Redakteur hatte nach seiner Suspendierung Ende März von sich aus fristlos gekündigt, um einer bereits vorbereiteten fristlosen Kündigung durch den Sender zuvor zu kommen.