Manchester-Star David Silva ist kurz irritiert, kann sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Als er gerade die EM-Gruppe A für die Schweiz auslost und damit die Gruppe des deutschen Gastgebers für die Europameisterschaft 2024 komplett macht, tönt auf einmal ein unerwartetes Geräusch durch die Hamburger Elbphilharmonie. Immer wieder ist dasselbe, sehr klar sexuell klingende Stöhnen zu hören – auch in den Liveübertragungen der TV-Sender. Nun kommt heraus: Hinter dem Stöhn-Streich steckt ein britischer Youtuber – der das nicht zum ersten Mal macht.
Der unter dem Namen "Jarvo69" aktive Daniel Jarvis übertrug den Prank live. "Könnt ihr das hören? Das sind wir!", jubelte er live bei Youtube. Im Hintergrund ist die deutsche Übertragung der Ausziehung zu hören, Jarvis war nach eigenen Angaben in einem Hotel in Hamburg. "Wir sind die größten Prankster der Welt", freut er sich, während er immer wieder mit seinem Smartphone für neue Stöhner im Saal sorgt. Die kann man in seinem Clip aber gar nicht hören: Der Fernseher ist schlicht viel zu leise eingestellt.
Von amüsiert zu genervt
Tatsächlich störte das Geräusch minutenlang immer wieder die Übertragung. "Wir haben hier ein paar Geräusche im Saal", merkte Ziehungsleiter Giorgi Marchetti zu Anfang noch an. Dann bemühen sich alle Teilnehmer, die Störungen zu ignorieren. Mit unterschiedlichem Erfolg. Der dänische Nationalspieler Brian Laudrup muss sich mehrfach sichtlich zusammenreißen, als er gerade Serbien für die Gruppe 3 zieht.
Auch die zahlreichen Fußball-Promis in den Rängen sind immer wieder amüsiert zu sehen. Nach einigen Minuten kippt die Reaktion aber. Als das nur knapp zweisekündige Stöhngeräusch zum dutzendsten Mal ertönt, wirken langsam aber sicher alle genervt.
Wiederholungs-Störer
Die ständige Wiederholung gab schon einen Hinweis, wie das Stöhnen in den Saal kam. Jarvis Übertragung bestätigte es dann: Er hatte das Stöhnen als Klingelton eines Handys eingestellt, es vorher im Saal platziert. Und es in seiner Übertragung einfach immer wieder angerufen.
Diese Masche war schon vorher erfolgreich. Bei einer BBC-Übertragung eines Spiels zwischen Wolverhampton und Liverpool hatte Jarvis im Januar ebenfalls mit eingespielten Stöhnern gestört. Im Nachhinein war ein an ein Sitz geklebtes Handy entdeckt worden. Jarvis selbst sorgt schon seit Jahren für Ablenkung bei Sportveranstaltungen, rannte immer wieder bei Fußball- und Rugbyspielen aufs Feld. Nachdem er zwei Cricketspiele gestört hatte und dabei sogar einen Spieler umrannte, landete er sogar acht Wochen im Gefängnis.
Quellen: Youtube, The Standard