Fernsehkonsum Berlins Kinder gucken weniger fern

Nach diversen schlechten Platzierungen in Lebensqualitäts-Rankings hat Berlin einer Studie zufolge immerhin die weniger fernsehabhängigen Kinder. Schlecht sieht es dagegen in Thüringen aus.

Dank einer Sonderstudie von Media Control kann sich das studienergebnisgeplagte Berlin endlich einmal entspannen. Zumindest was den Fernsehkonsum von Kindern im Alter zwischen drei und dreizehn Jahren betrifft.

Erstaunlich, aber war: In der Hauptstadt sitzen die Kleinen die wenigste Zeit vor dem Fernseher. Alle anderen Bundesländer haben schlechter abgeschnitten. Allerdings sind es trotzdem immer noch 77 Minuten täglich, die Berlins Kinder in der Zweidimensionalität verbringen.

Trauriges Schlusslicht in der Studie über die Sehdauer ist Thüringen mit 144 Minuten - doppelt so lange wie in Berlin. Aber auch in Brandenburg (123), Sachsen-Anhalt (111), Schleswig-Holstein (103), Sachsen (102) und Bremen (100) haben die Kinder leider nichts Besseres zu tun. Und auch in Rheinland-Pfalz (77), Hamburg und Bayern (jeweils 80) lockt die Glotze mehr als eine Stunde täglich. Im deutschen Gesamtdurchschnitt sind es 91 Minuten pro Tag. Wobei der Unterschied von Ost (105) und West (88) auffällt.

Fünf Stunden am Tag

Der "richtige" Fernsehkonsum ist ein Standardthema in der Diskussion über Kindererziehung. An deren Ende wird immer wieder an die Eltern verwiesen, die nicht nur die Länge der Sehdauer ihrer Kinder kontrollieren sollten, sondern auch das, was sie sehen.

Verglichen mit den Sehdauerzahlen bei Senioren schneiden die Kinder allerdings geradezu vorbildlich ab. Laut einem Bericht des Apothekenmagazins "Senioren Ratgeber" verbringen deutsche Senioren täglich rund fünf Stunden vor dem Fernseher. Und das, so die traurige Erkenntnis, sorgt nicht einmal für bessere Laune. US-Forschern zufolge wirke ein Fernsehabend auf jüngere Menschen häufig entspannend, bei Senioren jedoch kaum. Langes Fernsehen schade eher der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Deshalb rät das Magazin: "Öfter mal abschalten - und stattdessen Freunde treffen oder spazieren gehen."

Der daraus zu ziehende Schluss für die Kinder könnte lauten: Gar nicht erst anfangen mit dem Dauerglotzen.

sal

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