Gehirn-Check in der Pubertät Warum Partys wichtiger sind als Schule

Nicht nur die körperlichen und seelischen Veränderungen sind in der Pubertät gewaltig - auch im Gehirn wird umgebaut. Und das nicht unbedingt nach dem Geschmack der Eltern.

Im Leben eines Teenagers dreht sich alles um Partys und Freunde. Aufmerksamkeit widmen sie ihren Erzeugern höchstens dann, wenn diese die Verbindung zum Internet kappen. Unsere Erklärung für das oft so seltsam anmutende Verhalten: Das Gehirn eines Pubertanten sieht ganz anders aus, als Eltern sich das wünschen - siehe Grafik.

Das Party-Areal ist viel größer als das für Klassenarbeiten. Der Bereich, der vernünftige Entscheidungen herbeiführt, ist fast nicht zu erkennen. Und weder "Hilfe im Haushalt" noch "Bücher" finden im pubertären Gehirn Beachtung - stattdessen drehen sich die Gedanken um Shoppen, Schminken und die neue Playstation.

Langwierige Umbaumaßnahmen

Wissenschaftlich betrachtet gleicht das Gehirn in der Pubertät einer Großbaustelle - Verzögerungen und Chaos inklusive. Die Umbaumaßnahmen laufen in den einzelnen Bereichen unterschiedlich schnell ab. Als erstes fertig sind meist die Bereiche, die für die Wahrnehmungs- und Bewegungssteuerung zuständig sind - sehr praktisch bei Computerspielen. Danach werden die Sprache und die räumliche und zeitliche Orientierung verbessert.

Am längsten brauchen die Umbaumaßnahmen zum Leidwesen vieler Eltern im Präfortalen Cortex. Genau dort werden überlegte Entscheidungen getroffen. Während das in der Pubertät also oft nicht möglich ist, leistet die Amygdala, die Stelle an der die Gefühle zu Hause sind, besonders gute Arbeit. So lassen sich viele Bauchentscheidungen von Teenagern, die jede Logik außer Acht lassen, erklären.

Am Ende, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird das Gehirn besser und schneller arbeiten. Aber bis dahin ist es ein langer Weg - für die ganze Familie.

Wie stark uns die Pubertät fürs weitere Leben prägt ...

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vim

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