Erst denken, dann posten 14-Jährige kämpft gegen Cybermobbing

In den USA wurden bereits mehr als 50 Prozent aller Kinder Opfer von Cybermobbing
In den USA wurden bereits mehr als 50 Prozent aller Kinder Opfer von Cybermobbing
© Colourbox.de
Eine amerikanische Schülerin hat sich überlegt, wie man Cybermobbing verhindern kann. Ihre Idee: Ein Warnhinweis, der Teenager zwingt nachzudenken, bevor sie andere beleidigen. Doch funktioniert das?

Auf Facebook und Twitter, in Chatrooms und per Whatsapp: Cybermobbing wird zu einem immer größerem Problem. Gerade Jugendliche müssen oft beleidigende oder verletzende Dinge über sich im Internet lesen. Die 14-jährige Trisha Prabhu hat sich überlegt, wie man Cybermobbing verhindern kann. Sie will die Täter davon abhalten, überhaupt zu Tätern zu werden.

Die Idee ist simpel: Bevor der Teenager eine verletzende Nachricht abschickt, wird er gefragt, ob er das wirklich möchte - oder ob er es sich nicht noch einmal überlegen will. Denn "erst nachdenken und dann handeln" funktioniert in der Pubertät einfach noch nicht. Der präfrontale Kortex, der Teil des Gehirns, der die Entscheidungsfindung steuert, ist erst mit ungefähr 25 Jahren voll entwickelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Jugendliche dazu neigen, impulsiv zu handeln und die potenziellen Konsequenzen ihres Tuns nicht zu beachten. An dem Punkt setzt Trishas Idee an.

Für den "Google Science Fair", einen jährlichen Wissenschaftswettbewerb, hat sie eine Studie mit 1500 Schülern an ihrer High School durchgeführt. Zwei Testgruppen mussten entscheiden, ob sie beleidigende Statements veröffentlichen wollen. Bei den Teilnehmern der einen Gruppe erschien vor dem Klicken dieser Warnhinweis: " Deine Nachricht kann andere Personen verletzten. Willst du sie lieber noch einmal ansehen und darüber nachdenken?" Nur fünf Prozent aus dieser Gruppe entschieden sich nach dem Warnhinweis noch für die beleidigende Bemerkung - bei der anderen Gruppe waren es 67 Prozent.

Trisha lebt in Naperville im US-Bundesstaat Illinois. Als sie sechs Jahre alt war, bekam sie ein Buch über die Folgen der globalen Erwärmung in die Finger - seitdem begeistert sie sich für alles, was mit Wissenschaft zu tun hat. Sie versucht seit Jahren ein Auto zu entwickeln, das durch Wind- und Wasserkraft angetrieben wird. Auch ihr Schwarm fällt aus der Reihe: Sie verehrt Louis Pasteur - weil sie kalte Milch liebt. Nach dem Schulabschluss möchte sie Neurowissenschaft studieren und ihr Leben damit verbringen, die Geheimnisse des menschlichen Gehirns zu entschlüsseln.

Bei dem Google-Wettbewerb, den der Suchmaschinenanbieter seit 2011 veranstaltet, hat Trisha es bereits unter die besten 15 geschafft. Der Gewinner wird am 23. September bekannt gegeben.

vim

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