Junges Gemüse Paprika kultivieren und pflegen: Heiße Tipps für Hobbygärtner

Gartentipps: Junge Paprikapflanzen wachsen nach dem Pikieren in ihren Töpfen
Paprikapflanzen gehören zu den Sensibelchen unter den Gemüsesorten. Licht, Temperatur, Feuchtigkeit. Alles muss stimmen. Vor allem der Zeitpunkt des Umzugs ins Freibeet sollte wohlüberlegt sein. 
© Nigel Kirby / Picture Alliance
Sie sind grün, gelb, orange oder rot – und in jedem Salat ein Blickfänger. Wer die sonnenverliebten Paprika vom eigenen Strauch ernten, servieren und essen möchte, braucht vor allem zwei Dinge: Geduld und Wasser.

Manch einem Hobbygärtner kribbelt es schon in den Fingern. Die Paprika auf der Fensterbank entwickeln sich prächtig und müssten doch nun langsam mal an die frische Luft, oder? Doch Vorsicht. Der Wonnemonat Mai hat es bisweilen in sich und sorgt vor allem bei Landwirten und Gärtnern immer wieder für sorgenvolle Mienen. Erst fiel in diesem Frühjahr kaum ein Tropfen Regen vom Himmel – nun könnten die Eisheiligen dem jungen Gemüse im Garten den Rest geben. Umso wichtiger ist es jetzt, noch ein paar Tage Geduld zu haben. Nicht nur Tomaten, sondern auch Paprika sind echte Frostbeulen. Sollten die Temperaturen im Mai noch einmal unter den Gefrierpunkt abrutschen, war die Ansaat womöglich umsonst.

Erfahren Sie hier, wie man die jungen Pflänzchen nach dem letzten Frost unbeschadet ins Freie bringt, was sie zum Überleben brauchen und wie man sie vor ungebetenen Gästen schützt.

Paprika kultivieren: Geduld ist Pflicht

Wie Tomaten und anderes Gemüse auch kann Paprika in den eigenen vier Wänden vorgezogen werden. Am besten keimen die Samen ab Ende Februar/ Anfang März bei etwa 25 Grad an einem sonnigen Standort. Je kühler es in der Wohnung ist, desto länger dauert es. Grundsätzlich gehört Paprika zu den Gemüsesorten, die eher langsam wachsen. Auch hier braucht man also etwas Geduld. Haben die jungen Pflänzchen die ersten echten Laubblätter gebildet, sollten sie pikiert, also einzeln in Töpfe umgesetzt werden. Je nachdem wann das passiert, bleibt der Paprika-Nachwuchs noch einige Wochen zu Hause. Im weiteren Verlauf sind vor allem zwei Dinge wichtig, um die Pflanzen kräftig und ausreichend abgehärtet ins Freie umzuziehen.

Die allermeisten Paprikasorten reagieren sehr sensibel auf abrupte Temperaturschwankungen. Weil sie so empfindlich sind, sollten die Heranwachsenden vorsichtig an Frischluft herangeführt werden. Idealerweise ziehen sie zunächst tagsüber für eine Stunde aus. Das kann dann Tag für Tag verlängert werden – bis die Pflänzchen von morgens bis abends draußen stehen. Spätestens dann sind sie bereit für den großen Schritt ins Gartenbeet.

Wichtig: Der Freiluftplatz sollte wind- und regengeschützt sein.

Paprika ins Freie setzen: Der ideale Standort

Eine fachgerechte und bedachte Aussaat ist wichtig. Aber nur eine Voraussetzung dafür, dass man irgendwann im Sommer eigene Paprika ernten kann. Denn letztlich entscheidet der Standort im Garten – bzw. auf dem Balkon – darüber, wie gut und schnell die Früchte wachsen und reifen. Der Standort sollte: warm, windgeschützt und lichtdurchflutet sein. Paprika lieben direktes Sonnenlicht. Optimal ist also eine geschützte Südwand. Je kühler, windiger und lichtärmer der Platz ist, desto mehr Zeit brauchen die Pflanzen, um Früchte auszubilden.

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Tipps für den perfekten Boden

Auch in Sachen Boden sind Paprikapflanzen eher anspruchsvoll. Am liebsten mögen die Nachtschattengewächse sandige, lockere und nährstoff- und humusreiche Erde. Wird diese noch mit etwas Kompost angereichert, spart man sich in den ersten Wochen der Freiheit sogar noch den teuren Dünger aus dem Gartenfachmarkt. Kaliumhaltige Unterstützung ist aber hilfreich, sobald sich die ersten kleinen Paprikaschoten zeigen. 

Paprika richtig pflanzen: Abstand halten!

Wie viele andere Gemüsesorten legen auch Paprikapflanzen großen Wert auf Abstand – sowohl untereinander als auch bei gern gesehenen Nachbarn wie Gurken oder Tomaten. Sowohl die Blätter als auch die Schoten erwachsener Pflanzen benötigen Platz, um sich entsprechend zu entfalten. Beim Auspflanzen sind deshalb 50 Zentimeter das Mindeste, was es einzuhalten gilt – egal, ob eine Mono- oder Mischkultur angebaut werden soll. 

Beim Auspflanzen selbst empfehlen Experten, den Boden des Beets zunächst mit einer sogenannten Mulchfolie abzudecken und diese an den Stellen, wo die Sämlinge eingepflanzt werden sollen, etwas einzuritzen. So bleibt die Feuchtigkeit länger im Boden und die empfindlichen Pflanzen bekommen weniger schnell kalte "Füße". Genau das ist häufig das Todesurteil für die besonders Vitamin-C-reichen Sonnenanbeter, deren Wildformen zum großen Teil aus Südamerika nach Europa gekommen sind. Schon die Setzlinge sollten mit Bambusstäben oder etwas ähnlichem gestützt und einem Faden daran befestigt werden. So kann man verhindern, dass der auch im Mai teils noch kräftige Wind die Stengel der zarten Pflanzen umknickt.

Warum Paprika morgens gegossen werden sollte

Wasser brauchen Paprikapflanzen – ähnlich wie Tomaten und Gurken – im Sommer täglich. Und zwar sowohl im Gewächshaus als auch auf dem Balkon. Im Freiland sollte abhängig vom Niederschlag gegossen werden. Idealerweise in den kühleren Morgenstunden, denn da verdunstet weniger Wasser. Zudem sind die Pflanzen dann tagsüber mit ausreichend Wasser versorgt. Begünstigen kann man diesen Verdunstungseffekt noch, indem man den Boden des Paprikabeets mit trockenem Rasenschnitt mulcht. Etwa zwei Monate nach dem Auspflanzen sollten die ersten grünen Paprikaschoten reif sein – zumindest die aus dem Gewächshaus. Drei bis vier Wochen länger gedulden müssen sich Hobby-Gärtner, die ihre Paprika im Freiland oder auf dem Balkon gepflanzt haben. Rote Paprika kann man hier – je nach Standort und Pflege – erst im Spätsommer ernten.

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