Der an Krebs erkrankte italienische Meisterregisseur Mario Monicelli hat sich im Alter von 95 Jahren das Leben genommen. Monicelli stürzte sich in einem Krankenhaus in Rom aus dem Fenster, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montagabend unter Berufung auf Krankenhausmitarbeiter berichtete. Der Filmemacher war im Krankenhaus San Giovanni wegen Prostatakrebs behandelt worden.
Monicelli zählte zu den wichtigsten Regisseuren der italienischen Komödie. Er arbeitete mit vielen Schauspielgrößen zusammen, unter anderem drehte er mit Vittorio Gassman, Marcello Mastroianni und Claudia Cardinale 1958 den Film "Diebe haben's schwer" ("I soliti ignoti"). Für seinen ein Jahr später realisierten Film "Man nannte es den großen Krieg" ("La grande guerra") erhielt er einen Goldenen Löwen beim Filmfestival von Venedig und eine Oscar-Nominierung. Monicelli arbeitete auch für das Fernsehen und für das Theater.
Ins Filmmetier stieg der 1915 in Viareggio in der Toskana geborene Filmemacher bereits im Alter von 19 Jahren ein, als er gemeinsam mit seinem Freund Alberto Mondadori erste Kurzfilme drehte. Danach arbeitete er als Drehbuchautor oder Regieassistent, bevor er ab 1953 selbst Regie führte. Bis Ende der 70er Jahre hatte Monicelli große Erfolge mit seinen ironischen und humorvollen Studien der damaligen Gesellschaft, in denen meist der sogenannte "kleine Mann" im Zentrum stand. Monicelli engagierte sich auch politisch. Er war bis zuletzt ein heftiger Kritiker von Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi.
In einem Interview mit der Zeitschrift "Vanity Fair" hatte Monicelli 2007 gesagt, er fürchte den Tod nicht. "Der Tod macht mir nicht Angst, er stört mich", sagte er. "Es stört mich zum Beispiel, dass jemand morgen noch da sein kann und ich nicht."