Am Freitag wurde Boris Becker vor dem Southwark Crown Court von den Geschworenen in vier Anklagepunkten von 24 schuldig gesprochen. Bis ihm das Ausmaß dessen bewusst wird, muss er sich noch bis Freitag, den 29. April gedulden. Erst dann wird die Richterin das Strafmaß für den Ex-Tennisstar verkünden und dies kann sogar in einer Haftstrafe enden. Sein Freund Thomas Gottschalk äußerte sich nun in einem Interview zu den Anschuldigungen gegen den 54-Jährigen.
Für den Moderator Gottschalk scheint der Prozess um Boris Becker ein emotionaler Punkt zu sein. Gegenüber der Tageszeitung "Bild" sagte er: "Boris hat keine verarmten Omas abgezockt. Sondern im schlimmsten Falle sind ein paar reiche Geldgeber etwas ärmer geworden, die sich mit dem Ruhm des Tennisidols schmücken wollten und das war offensichtlich eine Fehlinvestition. Mein Mitleid mit denen hält sich in Grenzen."
Bis zu sieben Jahre Haft drohen Becker wegen Insolvenzverschleppung. Das Gericht warf dem ehemaligen Wimbledon-Sieger vor, Teile seiner genauen Vermögenswerte in einem Insolvenzverfahren gegenüber seinem Insolvenzverwalter Mark Ford verschleiert zu haben.
Thomas Gottschalk: "In Bezug auf Kohle und Frauen hat er mehr Fehler gemacht"
Becker selbst musste sich tagelang in dem Gerichtsgebäude des Southwark Crown Courts für die Urteilsverkündung bereithalten. Die Geschworenen hatten sich dafür insgesamt drei Tage Zeit gelassen, um zu ihrem Urteil zu gelangen. Anschließend wurde er in vier Anklagepunkten für schuldig gesprochen. Die Verteidigung von Becker hatte argumentiert, dass ihr Mandant keine genauen Einblicke in sein Vermögen habe und er sich nicht selbst um seine Finanzen kümmere.
Auch Thomas Gottschalk vermutet bei Becker Unwissenheit: "Während wir in der Schule gelernt haben, dass man nichts ausgeben kann, was man nicht besitzt, hat Klein-Boris Tennisbälle übers Netz gedroschen. In Bezug auf Kohle und Frauen hat er mehr Fehler gemacht als auf dem Tennisplatz", gibt der Moderator gegenüber der Tageszeitung zu. Auch die öffentliche Anteilnahme sieht der ehemalige "Wetten, dass...?"-Moderator kritisch: "Das Publikum hat zuerst seine Erfolge beklatscht und berauscht sich jetzt an seinem Niedergang."
Quelle:Bild